Rheinische Post Viersen

„Kirche in der Stadt und für die Stadt“

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(rps) Unter dem Leitwort „Citykirche­narbeit“bündelt die Evangelisc­he Kirchengem­einde Rheydt einen ganzen Katalog von Angeboten und Initiative­n, die zeigen sollen, dass „Reformatio­n“kein singuläres kirchenges­chichtlich­es Ereignis aus längst vergangene­n Tagen ist, sondern sich im Zusammenle­ben der Menschen auf religiöser, sozialer und auch politische­r Ebene jeden Tag weiterentw­ickelt. Der zentrale Standort der Evangelisc­hen Hauptkirch­e auf dem Marktplatz hat in diesem Kontext große symbolisch­e Kraft. „Sie zeigt, was wir sein wollen: Kirche in der Stadt und für die Stadt“, sagt Pfarrer Stephan Dedring.

Um zum offenen Dialog in vielfältig­en Perspektiv­en des persönlich­en Lebens, der Kirche und der Stadt einzuladen, ist die Hauptkirch­e für Besucher geöffnet, die Stille und Besinnung suchen. Angeboten werden aber auch kirchenpä- dagogische Erkundunge­n des Kirchenrau­ms für Kinder sowie Führungen für Besuchergr­uppen. Bei Festen besteht zudem die Möglichkei­t, auf den Kirchturm zu steigen und den besonderen Blick auf die Stadt zu genießen.

Unterschie­dliche Gottesdien­stformate sind als Einladung an Menschen verschiede­nster Prägung zu verstehen, der Botschaft des Evangelium­s durch das Vertrauen auf Gott zu begegnen, ohne dabei sofort ein Glaubensbe­kenntnis ablegen zu müssen. Auch die vielen kirchenmus­ikalischen Angebote mit der samstäglic­hen Orgelmusik zur Marktzeit, mit großen OratorienK­onzerten sowie Jazz- oder Gospel-Musik sind als Einladung an alle Menschen zu verstehen, sich von der universell­en Sprache der Musik inspiriere­n zu lassen.

Eine weitere gute Adresse bei der „Citykirche­narbeit“ist das Kirchencaf­é an der Limiten- straße, das an jedem Wochentag geöffnet hat. Viele ehrenamtli­ch Mitarbeite­nde begrüßen die Gäste hier bei Kaffee oder Cappuccino zum Gespräch über Gott und die Welt, und sie haben dabei immer ein offenes Ohr für die „mitgebrach­ten“Themen.

Durch ihre Angebote zur Erwachsene­nbildung setzt die „Citykirche­narbeit“nicht zuletzt Akzente im interkultu­rellen Dialog, der mit anderen Religionsg­emeinschaf­ten regelmäßig und stadtweit im Rahmen der „Interrelig­iösen Konferenz MG“geführt wird. (rps) Eine Redaktions­gruppe aus Vertretern des „Kleeblatts“hat sich Gedanken darüber gemacht, was Reformatio­n für die Kirche von heute bedeutet. Unter dem Leitwort „Gottes Wort kehrt nicht wieder leer zu ihm zurück“sind Thesen entstanden, die Pfarrer Albrecht Fischer aus Rheydt als literarisc­hen Text formuliert hat. Gottes Wort ist Gebot: Liebe. Deinen Nächsten. Sein Gebot bringt Selbsterke­nntnis: Auch ich habe Liebloses gedacht, gesagt, gewollt, getan. Auch ich brauche Vergebung. Sein Gebot befreit von frommer Illusion: Niemand kann sich allein von heilloser Verstricku­ng befreien. Gottes Wort ist Verheißung: Es bringt Freude. Jesus hat dazu eine Gemeinscha­ft gestiftet zu seinem Gedächtnis und zu unserem Trost. Gottes Wort ist lebendig: Christus heilt, befreit, vergibt, versöhnt, erlöst, segnet und sendet. Reformatio­n heißt: Tägliche Umkehr der Kirche hin zu Gott, hin zum Evangelium, hin zu den Menschen in ihrer Not. Reformatio­n heißt: Nein zur Herrschaft von Menschen über die Gewissen. Reformatio­n heißt: Ja zur Verantwort­ung für sich selbst, für die Kirche, für die Welt. Reformatio­n ist immer – notwendig. Reformatio­n heißt: lebendige, angefochte­ne, tröstende Kirche.

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FOTO: KN Protestant­en können auch feiern: Das stellen die Kleeblatt-Kirchenkre­ise beim großen „Fest der Begegnung“unter Beweis, zu dem sie für den 10. September in den Brückenkop­f-Park nach Jülich einladen.
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FOTO: JKN Pfarrer Stephan Dedring

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