Rheinische Post Viersen

Heimeroth war Neuers Schicksal

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Es ist schon eine interessan­te Frage: Was wäre, wenn ein kleines Detail in einem Leben anders gelaufen wäre? Hätte alles eine ganz andere Richtung bekommen, wäre es somit ein ganz anderes Leben geworden?

Max Frisch, der Schweizer Autor, hat diese Frage in seinen Werken immer wieder zum Thema gemacht und angemerkt, dass jedes Leben Optionen geboten hätte. Er hat das auch durchgespi­elt, indes war das reine literarisc­he Theorie, ein Spiel mit der Biografie, die ganz eigentlich, so darf man vielleicht sagen, eine Grundricht­ung hat: Das Schicksal vielleicht – es sollte so und nicht anders kommen.

Eine Geschichte, die Christofer Heimeroth nun erzählt hat, lässt eben solche Gedankensp­iele zu. Sie handelt von zwei Torhütern und einem Trainer sowie von zwei rheinische­n Klubs. Heimeroth ist einer der Torleute, um die es geht, der andere ist Manuel Neuer. Beide waren damals beim FC Schalke. Heimeroth indes entschied sich für einen neuen Weg, weil er keine Chance mehr sah, und ließ sich von Jupp Heynckes, dem früheren Schalke-Trainer, nach Gladbach holen. Darum durfte Manuel Neuer nicht mehr weg und musste dem 1. FC Köln, der interessie­rt an ihm war, absagen.

Hätte also Heimeroth, der nun Ersatztorm­ann und Teammanger der Borussen ist, nicht Schalke verlassen, dann hätte das wohl weitreiche­nde Konsequenz­en gehabt – wer weiß wie groß sie gewesen wären: Es gibt viele denkbare andere Varianten. So aber war Heimeroth Neuers Schicksal – und Neuers große Biografie sollte wohl und nicht anders kommen. Karsten Kellermann

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