Rheinische Post Viersen

Einbrecher entkommt mit Familienhu­nd Susi

Ein Mann hat in der Nacht zu Montag die Mini-Yorkie-Hündin in Brüggen gestohlen. Familie Schlie sucht nach ihr

- VON HEIKE AHLEN

BRÜGGEN Therese Schlie ist verzweifel­t. Sie sitzt auf der Terrasse und erzählt einmal mehr, was sich in der Nacht zum gestrigen Montag in dem Haus der Familie in BrüggenBor­n abgespielt hat. Begreifen kann sie es immer noch nicht.

Es müsse zwischen 2.30 und 2.45 Uhr gewesen sein, als er aufgewacht ist, sagt ihr Ehemann Michael: Mini-Yorkie-Hündin Susi hatte gejault, irgendetwa­s habe auch geknallt. Als er vom Schlafzimm­er aus die Treppe herunterre­nnen will, sieht er eine Gestalt mit verschränk- ten Armen vor der Brust. Susi sitzt darin. „Ich glaube, ich habe gerufen, ich würde ihm etwas antun“, sagt Schlie. Der Einbrecher flieht mit Susi durch die Eingangstü­r. Schlie verfolgt ihn noch über die nächste Kreuzung, in eine Sackgasse hinein. An einem Gartenzaun verliert er die Spur. Hinter dem Garten liegen Feldwege und ein Maisfeld, dahinter ein Waldstück.

Zuhause sind alle in heller Aufruhr. Tochter Fabienne (5) weint bitterlich. „Wo ist meine Susi?“, ruft sie immer wieder. Auch der schwerstbe­hinderte Sohn Charly (16) ist unruhig. In seinem Zimmer war der Einbrecher auch – zuvor hatte er in der Diele aus dem Portemonna­ie von Therese Schlie das letzte Geld für diesen Monat genommen – „280 Euro waren es“, sagt sie. Auch eine Uhr und ein Armband scheinen zu fehlen. „Aber ich habe noch gar nicht richtig nachgesehe­n“, fährt sie fort. „Das ist mir auch alles völlig egal, soll er es von mir aus behalten. Wir möchten nur unseren Hund zurück.“

Suchaktion­en in Born blieben erfolglos. Und je länger die Tat der Nacht zurücklieg­t, desto mehr Fragen kommen auf, die sich nicht beantworte­n lassen. Am Vormittag stellt die Nachbarin auch an ihrer Tür Hebelspure­n fest. Aber augenschei­nlich gelangte der Täter dort nicht ins Haus. Warum hat Schäferhün­din Xynthia, die auf der Terrasse schlief, nicht angeschlag­en? Und warum ist sie den ganzen Montag völlig schläfrig und lethargisc­h? Vermisst sie Susi? Oder hat der Unbekannte ihr etwas gegeben, um sie ruhigzuste­llen? Er müsse wohl mit kleinen Steinchen, die Tochter Fabienne auf die Gartenmaue­r gelegt hatte, nach Xynthia geworfen haben, sagt Therese Schlie. Denn die Steine fand sie am Morgen auf der Terrasse.

Was wollte der Einbrecher noch im Obergescho­ss? Denn Schlie er- tappte ihn ja auf der Treppe. Und warum nahm er Susi mit hinauf? „Und warum hat er auf seiner Flucht Susi nicht zur Seite geworfen?“, fragt Therese Schlie verzweifel­t. Ihr Mann hätte dann nur nach dem Hund gesehen, den Einbrecher nicht weiter verfolgt.

Für die ganze Familie ist das Leben seit gestern unerträgli­ch. Susi ist aller Liebling – und Susi ist weg.

Der Start ins Leben der kleinen Hündin war alles andere als leicht. Die Familie verliebte sich in das Wollknäuel, das kaum so groß war wie eine Zigaretten­schachtel. Beim Tierarztbe­such erfuhr sie dann, dass sie einer Welpenhänd­lerin aufgesesse­n war, dass die Kleine erst vier Wochen alt war und ihr Leben am seidenen Faden hing.

Aber Susi überlebte – und wurde der Sonnensche­in der Familie, die jetzt verzweifel­t ist. „Wenn derjenige den Hund in den Garten setzen würde, wir würden ihm nicht nachlaufen. Hauptsache, Susi kommt zurück“, sagt Therese Schlie.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHLIE ?? Hündin Susi hatte einen schweren Start ins Leben. Bei Familie Schlie rappelte sie sich auf. Jetzt ist der Mini-Yorkie verschwund­en.
FOTO: MICHAEL SCHLIE Hündin Susi hatte einen schweren Start ins Leben. Bei Familie Schlie rappelte sie sich auf. Jetzt ist der Mini-Yorkie verschwund­en.
 ?? FOTO: AHLEN ?? Michael und Therese Schlie mit Fabienne (5) und Schäferhün­din Xynthia.
FOTO: AHLEN Michael und Therese Schlie mit Fabienne (5) und Schäferhün­din Xynthia.

Newspapers in German

Newspapers from Germany