Lokalduell ist gleichzeitig Schwesternduell
Zum Start in die Handball-Verbandsliga der Frauen empfängt der TV Lobberich II den ASV Süchteln. Der TSV Kaldenkirchen starten mit einem Heimspiel, der SC Waldniel reist nach Wuppertal.
KREIS (alpa) Das Besondere an der Handball-Verbandsliga der Frauen ist, dass in der neuen Spielzeit gleich vier Mannschaften aus dem Grenzland dabei sind. Drei mehr als in der Saison davor, als nur der SC Waldniel die heimischen Farben vertrat. Gleich zum Start kommt es zum Derby der beiden Aufsteiger TV Lobberich II und ASV Süchteln. Aus den Duellen der letzten Jahre, die stets einen sehr engen Ausgang hatten, kennen sich beide Mannschaften ganz genau.
Zusätzliche Brisanz erlangt das Derby noch durch ein Duell zweier Schwestern. Beim TVL spielt Nina Lemkens, die auch für die Siebenmeterstrafwürfe verantwortlich ist, auf der halblinken Aufbauposition. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie in diesem Spiel direkt auf ihre Schwester Annemarie Wingert trifft, denn sie bekleidet beim ASV die halbrechte Aufbauposition. Somit werden die beiden sowohl in Angriff als auch in Abwehr unmittelbare Konkurrentinnen sein. „Das hatten wir in den letzten Jahren schon ein paar Mal“, erinnert sich der Süchtelner Trainer Gunnar Mül- ler. „Vielleicht ist das Konkurrenzdenken in diesem speziellen Fall etwas größer, aber ansonsten ist es ein ganz normales Duell zweier Spielerinnen.“
Beide Seiten erwarten einen engen Ausgang der Partie. „Wir sind fit und sehen uns gut vorbereitet“, glaubt Gabi Ensen, Trainerin des gastgebenden TV Lobberich. „Ich erwarte ein enges Spiel und hoffe, dass wir uns dann in der Endphase entscheidend absetzen können.“Hinzu kommt noch das große Selbstvertrauen der Heimmanschaft, die die letzen 19 Spiele siegreich gestalten konnte. „Daran wollen wir anknüpfen, um so schnell wie möglich einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen.“Verzichten muss sie dabei allerdings auf Jessica Clement, die im Oktober ein Baby erwartet, ansonsten sind alle Spielerinnen an Bord.
Da sieht es bei den Gästen schon etwas schlechter aus, denn Lara Böhmer und Carolin Tophoven befinden sich noch im Urlaub. Angeschlagen sind Annemarie Wingert (Fuß) und Lisa Tönnissen (Knie), jedoch werden beide wohl auflaufen. „Wenn wir die starke linke Angriffsseite von Lobberich in den Griff bekommen und selber unsere Chancen nutzen, dann können wir die Partie offen gestalten“, so Müller.
Nach der Strukturreform im Frauenhandball ist der SC Waldniel eines der wenigen Teams, das auch schon vorige Saison in der Verbandsliga an den Start gingen. Verstärkt hat sich der SC mit drei jungen Spielerinnen. Lena Rother kommt vom TV Korschenbroich, Julia Russek von Fortuna Düsseldorf und Anne Paulsen vom TuS Oberbruch. Neu ist auch Trainer Elmar Gronsfeld, der mit seinem Team zum Auftakt beim Aufsteiger SSG/HSV Wuppertal gastiert. „Durch die vielen Aufsteiger ist die Liga absolut nicht berechenbar“, glaubt Gronsfeld. „In der Vorbereitung haben wir verschiedene Abwehrvarianten einstudiert und sind gut gerüstet.“Waldniel möchte zunächst einmal die ersten vier oder fünf Spiele abwarten, um dann ein Saisonziel herauszugeben. Klar ist jedenfalls, dass man mit den unteren Tabellenplätzen nichts zu schaffen haben will.
Aufsteiger TSV Kaldenkirchen empfängt den letztjährigen Verbandsligisten TV Issum und kann dabei personell aus dem Vollen schöpfen. „Ich kenne den Gegner zwar nicht, gehe aber definitiv positiv an die Aufgabe heran“, betont der neue Kaldenkirchener Trainer Maik Tötsches. „Die Mannschaft hat sich während der gesamten Vorbereitung sehr ehrgeizig gezeigt und gibt sich auch immer sehr viel Mühe in den Trainingseinheiten. Wenn wir das auch auf das Spiel projizieren können, dann haben wir bestimmt gute Chancen.“