Rheinische Post Viersen

Radler ärgern sich über zerklüftet­en Weg

Die Boisheimer­in Doris Daniels fährt oft mit dem Fahrrad. Die Straße Im Bruch findet die 77-Jährige gefährlich

- VON SABINE JANSSEN

BOISHEIM Mit ihren 77 Jahren ist Doris Daniels nicht nur gut zu Fuß, sondern auch flott mit dem Fahrrad unterwegs. Die Rentnerin begleitet Touren für den Rad- und Wandervere­in. Doch an der Straße Im Bruch in Boisheim muss sie ihre Gruppe regelmäßig warnen: „Hier müsst Ihr aufpassen. Der Weg ist total holprig. Es ist fast ein Wunder, dass hier noch nichts passiert ist.“

Schon vor gut eineinhalb Jahren hat Daniels das Problem Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD) bei einem Ortstermin in Boisheim geschilder­t. „Passiert ist seitdem aber nichts“, sagt Daniels. Der Weg, der vor und hinter der Bahnunterf­ührung für den Autoverkeh­r gesperrt ist, sei nach wie vor in sehr schlechtem Zustand. „Es gibt viele Risse und Schlaglöch­er auf dem Stück. Das Wurzelwerk der Bäume hat den Asphalt hochgedrüc­kt.“Die Straße Im Bruch verbindet den Boisheimer Ortskern mit dem Breyeller See. Sie führt vor der Unterführu­ng durch Maisfelder. Wenn man vom Friedhof in Richtung Breyeller See fährt, warnt auch ein Schild auf dem knapp hundert Meter langen Teilstück vor den Straßensch­äden.

„Die Bäume am Wegesrand sind inzwischen gefällt worden“, sagt die Rentnerin. Doch der holprige Straßenbel­ag ist geblieben. „Das kann nicht so schwierig sein, die Fahr- bahndecke zu ebnen. Das ist doch eine Kleinigkei­t.“Auch eine Straßenbel­euchtung gebe es nicht. „Das ist doch gerade in der dunklen Jahreszeit gefährlich.“Nicht nur Radfahrer, auch Rollstuhlf­ahrer und Menschen mit Rollator hätten Probleme auf dieser Buckelpist­e.

„Der Stadt Viersen ist bekannt, dass an der Straße Im Bruch der Einwuchs privater Bäume die Asphaltdec­ke beschädigt hat“, erklärt Stadt-Sprecher Frank Schliffke. Jetzt müsse geklärt werden, wer die Kosten für die Sanierung des Straßentei­lstücks trage. „Wir befinden uns gerade in Verhandlun­gen mit dem Eigentümer, auf dessen Grundstück die Bäume gestanden haben.“Dabei gehe es darum, wie hoch anteilig der Schaden sei, den das Wurzelwerk der Bäume angerichte­t hat. „Es gibt keinen Streit, wir müssen uns nur einigen.“Wann der Weg saniert wird und wie hoch die Kosten werden, könne er derzeit nicht sagen. „Verkehrsre­chtlich betrachtet ist es ein Wirtschaft­sweg und kein Radweg“, sagt Schliffke. Es sei der Stadt aber auch bekannt, dass eine ausgewiese­ne Radwanders­trecke über den Weg führe.

Rechtlich betrachtet stelle der holprige Weg kein Problem dar, weil je ein Straßensch­ild in jede Fahrtricht­ung vor den Straßensch­äden warnt. Die Verkehrste­ilnehmer seien daher aufgeforde­rt, an der Stelle vorsichtig zu fahren, sagt Schliffke.

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