Schlechter Freitag für Ferrari
Red Bull und Mercedes machen beim Training in Singapur den besseren Eindruck.
SINGAPUR (RP) Wenn die Formel-1Fahrer morgen aus ihren Cockpits steigen, wissen sie, was sie geleistet haben. Über 30 Grad Lufttemperatur, 80 Prozent Luftfeuchtigkeit – da kommen im Cockpit schon mal 60 Grad Celsius zusammen. Beim Nachrennen auf den Straßen der Stadt Singapur, mit fast zwei Stunden das längste der 20 WM-Rennen und mit 23 Turns die kurvenreichste Strecke, verlieren die Fahrer rund drei Kilogramm Körpergewicht. Die Bodenwellen tun ein Übriges.
„Du kriegst die ganze Zeit Schläge, musst immer konzentriert bleiben. Da ist kein Platz für Fehler. Man freut sich das ganze Jahr auf Singapur, will dann aber nicht star- ten. Man hat ein wenig Angst, dass man es nicht schafft. Aber das macht ja auch den Reiz aus“, sagt Sebastian Vettel. Für den FerrariFahrer und sein Team war es kein guter Tag. „Sorgen mache ich mir keine, aber uns fehlt allgemein ein bisschen der Speed“, sagte der Heppenheimer. Im Titelkampf liegt er sieben Rennen vor Schluss drei Punkte hinter Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Der Engländer belegte in der Zeitentabelle Platz drei hinter den starken Red-Bull-Fahrern Daniel Ricciardo (Australien) und Max Verstappen (Niederlande).
Das Gerücht gab es schon länger. In Singapur wurde offiziell bestätigt, dass McLaren sich nach drei Jahren von Motorenlieferant Honda trennt und 2018 mit Renault-Triebwerken antritt. Zum Deal gehört zudem, dass Toro-Rosso von Renault zu Honda wechselt und seinen Piloten Carlos Sainz jr. an die Franzosen abgibt. Bei Renault ersetzt der Spanier den Engländer Jolyon Palmer und wird Teamkollege von Nico Hülkenberg (Emmerich).
McLaren und Honda, einst eine Erfolgsstory, passte nicht. Vor allem Ex-Champion Fernando Alonso machte sich häufig über den nicht konkurrenzfähigen Antrieb lustig. In 53 Rennen reichte es zu keinem Podestplatz. 31 Mal fiel ein Auto aus. Elf Punkte bedeuten derzeit vor Sauber den vorletzten Platz.