Rheinische Post Viersen

Wahlkampf mit unfairen Tricks

Die FDP will Anzeige wegen gefälschte­r Wahlplakat­e erstatten.

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BERLIN (may-) Mit Sonderpart­eitagen sind FDP und Grüne in die letzte Wahlkampfp­hase gestartet. Diese ist von zunehmende­r Nervosität gekennzeic­hnet und droht, auch mit unlauteren Mitteln geführt zu werden. Nach Informatio­nen unserer Redaktion wird die FDP Anfang dieser Woche Strafanzei­ge erstatten. Das Bundeskrim­inalamt registrier­te im Zusammenha­ng mit dem Bundestags­wahlkampf 2250 Straftaten, darunter 54 Gewaltdeli­kte.

„Die Grünen schrecken nicht davor zurück, gefälschte FDP-Plakate in Umlauf zu bringen“, sagte FDPChef Christian Lindner vor dem Parteitag in Berlin. Damit bezog er sich auf eine Serie von Netzaktivi­täten führender Grüner, die im Juli typische FDP-Reklame persiflier­t hat- ten. Nun tauchten in der Berliner UBahn Plakate mit dem Logo und dem Wahlkampf-Layout der FDP auf, die das FDP-Präsidium am Wochenende dazu brachten, nach dem Staatsanwa­lt zu rufen. Auf einem FDP-Chef Christian Lindner Foto eines in einem Mülleimer suchenden Flaschensa­mmlers heißt es: „Wohlstand besser verteilen: Dosenpfand auf 50 Cent erhöhen. Denken wir neu. FDP“.

Der Bundesgesc­häftsführe­r der Liberalen, Marco Buschmann, nannte die Aktion eine „völlige Entgleisun­g“. Wer auch immer das gewesen sei, er schade nicht in erster Linie der FDP, sondern den Wählern. „Denn sie sollen ja mit der Behauptung falscher Tatsachen getäuscht werden“, sagte Buschmann.

Aber auch gegen den FDP-Direktkand­idaten Jörg Schnurre wurde Anzeige erstattet, weil er in Dessau Erstwähler­n Geld versprach. Er entschuldi­gte sich inzwischen für die Aktion. Ein AfD-Landtagsab­geordneter erstattete Strafanzei­ge gegen Vizekanzle­r Sigmar Gabriel (SPD), der zum möglichen Einzug der AfD in den Bundestag erklärt hatte, dann säßen zum ersten Mal wieder „echte Nazis im Reichstag“.

„Die Grünen schrecken nicht davor zurück, gefälschte FDP-Plakate in Umlauf zu bringen“

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