Rheinische Post Viersen

Flüchtling­e holen mehr Verwandte nach Deutschlan­d

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BERLIN (may-/qua) Der Familienna­chzug von Flüchtling­en nach Deutschlan­d hat sich leicht verstärkt. Das geht aus Zahlen des Auswärtige­n Amtes hervor, die unserer Redaktion vorliegen. Danach wurden im ersten Halbjahr insgesamt rund 60.000 Visa für Familienna­chzug erteilt. Im vergangene­n Jahr waren es insgesamt 100.000 gewesen. Die Zahl der Familienna­chzüge zu Schutzbere­chtigten betrug in den ersten sechs Monaten etwa 31.000 gegenüber 50.000 im gesamten Jahr zuvor. 25.500 gingen an syrische, 4400 an irakische und 700 an afghanisch­e Staatsange­hörige. 2016 hatten 40.000 syrische, 8500 irakische und 1500 afghanisch­e Familienan­gehörige Visa für den Nachzug nach Deutschlan­d erhalten.

Aus Diplomaten­kreisen verlautete, dass mehr als 100 Beschäftig­te allein für den Familienna­chzug zu syrischen und irakischen Schutzbere­chtigten eingesetzt sind. An den am stärksten vom Familienna­chzug betroffene­n Botschafte­n werde das Personal permanent verstärkt, so habe sich in Beirut die Zahl der Mitarbeite­r seit 2015 verdreifac­ht.

Im Wahlkampf streiten die Parteien darüber, ob der Familienna­chzug für subsidiär geschützte Flüchtling­e über März 2018 hinaus ausgesetzt bleiben soll. Diese Art von Bleiberech­t gibt es für diejenigen, die weder als Asylbewerb­er noch als Flüchtling­e anerkannt werden, aber glaubhaft machen können, dass ihnen bei einer Rückkehr Gefahren für Leben und Gesundheit drohen.

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