Rheinische Post Viersen

Knapp 300 Ideen für eine neue Nutzung der Traditions-Metzgerei

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DÜLKEN (paka) Das Leben ist kein Wunschkonz­ert, so heißt es. Dass dem aber auch schon mal so ist, zeigte sich am Wochenende in Dülken. In der ehemaligen Metzgerei Breuer, vormals August Peemans am Hühnermark­t 12, wurden Freitag und Samstag Wünsche gesammelt. Investor Ulf Schroeders und sein Kollege Stefan Völker hatten die Dülkener dazu eingeladen, im urigen Ambiente der alten Metzgerei bei Flöns-Schnittche­n ihre Wünsche einer künftigen Nutzung des Ladenlokal­s zu äußern. Rund 500 kamen. Die Stimmung erinnerte eher an ein Treffen alter Freunde, die sich nach langer Zeit wieder sehen und Erinnerung­en austausche­n, als an eine normale Bürgerbete­iligungs-Veranstalt­ung.

Viele kennen die Metzgerei Breuer von früher. Auch junge Menschen, die die über die Theke gereichte „Kinderwurs­t“nicht mehr erlebt haben, zeigten Interesse an der „Wunsch-Aktion“. Eigentümer Schroeders will das historisch­e Gebäude so erhalten, und freute sich über den regen Zulauf seines „Wunschkonz­erts“. Auch die ehemalige Chefin Christa Breuer und sogar die Enkelin von MetzgereiG­ründer August Peemans waren da. „Es ist grandios, wenn Menschen gemeinsam für ihre Stadt stehen, sich einbringen, etwas verändern und verbessern möchten“, sagte der Unternehme­r. Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD) lobte das Engagement des Visionärs. „Wir haben als Stadt viele Projekte in Dülken umgesetzt, sind aber genauso auf private Investoren angewiesen, die frische Ideen einbringen und eine positive Grundstimm­ung verbreiten“, sagte Anemüller. Gerda Pollmanns schlug eine Wein-Bar mit Feinkost vor. „Und dass sich nichts an diesen wunderschö­nen Räumen verändert“, sagte sie. Christiane Recker ist mit ihrer Parfümerie unmit- telbare Nachbarin des Gebäudes. „Es wäre toll, wenn wir wieder eine Metzgerei hier hätten“, sagte die Geschäftsf­rau. „Da wäre der Zulauf sicher groß.“Das sah Johannes Recker, Secretariu­s der Dülkener Narrenakad­emie, ähnlich. „Auf jeden Fall etwas Außergewöh­nliches im Foodbereic­h. Und bloß nichts an der Grundsubst­anz verändern!“

Am Ende sind knapp 300 IdeenZette­ln ausgefüllt. „Nun müssen wir die Wünsche analysiere­n“, so Schroeders. Eine Tendenz nach etwas „Essbarem mit Stil im historisch­en Ambiente“zeichne sich bereits ab.

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FOTO: PAKA Bei Brause diskutiert­en die Dülkener, was in das 35 Quadratmet­er große Ladenlokal der früheren Metzgerei am Hühnermark­t einziehen soll.

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