Reifeprüfung: das neue Album von Casper
Rap Ein Jahr ist es her, seit Casper seine Single „Lang lebe der Tod“veröffentlicht hat. Sie sollte der Vorbote für das neue Album eines der erfolgreichsten deutschen Rapper sein. Doch statt die Platte zu veröffentlichen, hielt der Künstler sie zurück: Er sei nicht zufrieden mit der Produktion, ließ er verlautbaren. Ein Vorgang, der nahezu einmalig ist. Nun ist das Album endlich da, und wer die Befürchtung hatte, Casper könnte schwächeln, sei beruhigt: „Lang lebe der Tod“ist gut.
Seine Vorgänger-Alben erreichten Platz eins – auch „Lang lebe der Tod“hat soeben die Spitze der Charts erreicht. Casper verbindet Sprechgesang mit Punkrock, der an die Toten Hosen erinnert. Der 34Jährige lässt seiner Wut freien Lauf: Er kritisiert die Gesellschaft, politische Bewegungen und macht sich Gedanken über die Folgen des Terrors. Den Kontrast dazu bilden die Lieder wie „Deborah“, das sind Balladen voller Selbstzweifel und Herzschmerz. „Lang lebe der Tod“ist eine Weiterentwicklung. Man könnte es auch so ausdrücken: Casper ist reifer geworden. Nina Wieneke Casper: tiert das Label Danacord (Vertrieb: Klassik Center Kassel) eine CD mit den Höhepunkten vom vergangenen Jahr. Jetzt werden wir digital über den 2016-Jahrgang informiert: Es gab Unbekanntes von Gabriel Fauré, Franz Liszt, Stanislaw Moniuszko, Ignaz Paderewski, Max Reger und dem Pianisten Robert Casadesus (um nur einige wenige zu nennen), Köstlich Mozarts „Zauberflö- ten“-Ouvertüre in der Version von Ferruccio Busoni für zwei Klaviere.
Betreut wurden diese Werke durch Meister ihres Fachs, die keine Sekunde den Anschein erweckten, als sei Husum eine lästige Nettigkeit am Rande, im Gegenteil: Das Schräge nahmen sie ernst. Das Team an 88 Tasten war: Johann Blanchard, Severin von Eckardstein, Zlata Chovieva, Martin Jones, Hubert Rutkowski, Florian Noack, Joseph Moog, das Duo Grau/Schumacher Piano Duo, Helene Mercier, Cyprien Katsaris, Artem Yasynskyy und Simon Callaghan. Eine famose CD!
Wolfram Goertz