Vor 99 Jahren ist KarlHeinz Stockhausen in diesem Haus geboren, das eine Station für Wöchnerinnen war
me ein, den Garten soll einst Peter Joseph Lenné entworfen haben. Haus Mödrath ist seit seiner Eröffnung im Frühsommer zu einem attraktiven Ort auf der Landkarte der rheinischen Ausstellungsorte geworden. Nach ihrer wechselvollen Geschichte als Herrenhaus, Geburtsklinik, NS-Schulungshaus und Kinderheim steht dort jetzt eine Trutzburg der Kunst. Was dem Standort gut bekommt, vermag doch die Kunst am besten all das zu spiegeln, was in der Welt passiert. Die Kunst kann das Werk des Menschen, auch das zerstörerische, bewerten und Perspektiven für eine mögliche, bessere Zukunft weisen.
Märchenhaft ist auch die Geschichte des Besitzerwechsels, der Hausverkauf, der die Umwidmung der Burg zu einem Hort der Kunst möglich machte. Für 2,8 Millionen Euro wurde das Herrenhaus mit 1000 Quadratmeter Wohnfläche 2013 auf den Markt geworfen. Ein Kölner Unternehmer stieß bei der Suche nach einem neuen Bürogebäude auf dieses Anwesen, Google Earth war ihm dabei behilflich. Der Mann stand in Flammen, „das Haus hatte mich gefunden“, sagt er heute. Und dass er das Abenteuer Haus Mödrath schnell beschlossen habe. War dieses Herrenhaus auch nicht geeignet als Bürogebäude, so konnte der 58-Jährige etwas viel Wichtigeres realisieren, nämlich sich einen Lebenstraum erfüllen.
Seinen Namen dürfen wir nicht nennen, weil er es so will. Weil er die Kunst absolut in den Mittelpunkt stellen will, weil er es allzu oft so erlebt hat, dass Initiatoren von privaten Ausstellungshäusern mit ihren persönlichen Geschichten von der Kunst ablenken. In Mödrath soll alles anders sein. Alles soll sich dem Gedanken unterordnen, dass alleine die Kunst zählt, dass Künstler im Verbund mit Kuratoren in geschützter Umgebung treiben, „was ihnen wichtig ist“. In Mödrath, so sieht es der Eigentümer, ist kein Museum, kein Sammlerhaus und auch keine Kunsthalle entstanden. Vielmehr ein lebhafter Ort, an dem jeder, der der Kunst wertschätzend begegnet, willkommen ist. Wenn niemand käme, so der Kölner, wäre es ihm auch egal. Er betrachtet die Kunsträume in Haus Mödrath als sein ver-