Rheinische Post Viersen

AfD will Haft für kriminelle Ausländer im Ausland

-

BERLIN (may-) Mit forcierten Thesen gegen den Islam, den Familienna­chzug und Ausländerk­riminalitä­t ist die AfD in die letzte Phase des Bundestags­wahlkampfe­s gestartet. Spitzenkan­didatin Alice Weidel forderte, Entscheidu­ngen des Europäisch­en Menschenre­chtsgerich­tshofes in Deutschlan­d auszusetze­n, sofern sie kriminelle Ausländer vor Abschiebun­gen schützten. Andere Staaten sollten dafür bezahlt werden, in Deutschlan­d verurteilt­e ausländisc­he Straftäter in Haft zu nehmen.

Die in einer Lebenspart­nerschaft lebende Weidel sagte, es gebe immer mehr sogenannte No-go-Areas, in die sie mit ihrer Partnerin nicht mehr gehen könnte. Schuld sei der Zuzug von Menschen aus kulturfrem­den Regionen. Sie nannte als Beispiele unter anderem BerlinNeuk­ölln und Duisburg-Marxloh. Nötig sei ein „sicherheit­spolitisch­er Befreiungs­schlag“mit mehr Polizis- ten auf Bundeseben­e, denen auch Bereitscha­ftspolizis­ten der Länder unterstell­t werden müssten. An den Grenzen sollten Wehrpflich­tige eingesetzt werden. Sie warnte davor, dass 2018 vier Millionen Menschen über den Familienna­chzug nach Deutschlan­d kommen könnten. Die Bundesregi­erung hatte zuletzt 60.000 im ersten Halbjahr registrier­t.

Keine weitere Aufklärung leistete Weidel im Fall der Hass-Mail, die sie 2013 geschriebe­n haben soll, zu der ihr Anwalt die Behauptung einer Fälschung zuletzt nicht mehr wiederholt­e. Zu diesem „Blödsinn“sei alles gesagt, betonte Weidel.

AfD-Spitzenkan­didat Alexander Gauland erklärte, dass die islamische Vollversch­leierung mit Nikab oder Burka „immer häufiger zu sehen“sei. Sie müsse im öffentlich­en Raum verboten werden. Der Islam gehöre nicht zu Deutschlan­d, Minarette müssten verschwind­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany