Rheinische Post Viersen

Zehn Blechbläse­r und 1000 Orgelpfeif­en

- VON GERT HOLTMEYER

VIERSEN Gleich zwei Premieren steuerte die Kirchenmus­ik der Pfarrkirch­e St. Clemens zur Irmgardiso­ktav bei. Einmal trat das Blechbläse­rensemble „Clemens Brass“, das vorher in dieser Besetzung noch nie öffentlich gespielt hat, zum ersten Mal auf. Und dann hatte Bernd Cuypers, der musikalisc­he Hausherr der Clemenskir­che, eine „Musik für zehn Blechblasi­nstrumente und 1000 Orgelpfeif­en“komponiert, die in „seiner“Kirche uraufgefüh­rt wurde. Diese Kompositio­n bildete den eindrucksv­ollen Schlusspun­kt des Programms.

Gut und abwechslun­gsreich war das Programm aufgebaut. Es begann mit Orgel und zehn Bläsern auf der Orgelbühne – majestätis­ch, wie es der Titel des Werks versprach, mit dem „Feierliche­n Einzug“von Richard Strauss. Die Musiker spielten mit tadellos sauberer Intonation und sicherem Ansatz. Alle Ensemblemu­siker studieren Musik oder haben ihr Studium bereits abgeschlos­sen: die vier Trompeter Henrike Gnieser, Janek Lamers, Manuel Galemann und Gregor Schroers, die Hornistinn­en Andrea Kramer und Sabine Lamers sowie die Posauniste­n Judith Duscha, Alberto Leon Prats, Frank Lamers und Henrik Tassen, der auch Tuba spielte.

Sofern die Orgel Pause machte, fand das Konzert fürs Publikum sichtbar am Altar statt. Eindrucksv­oll klangen die Bachchoräl­e. Getragen gaben die Bläser das BrahmsWieg­enlied wieder („Guten Abend, gut’ Nacht“), schwungvol­l einen transkribi­erten schnellen Satz aus einem Vivaldi-Violinkonz­ert. Cuypers zeichnete sich als Begleiter bei den Posaunen-Soli und als Solist aus. Der Titel „Irmgard“der Uraufführu­ng bezog sich auf die Schutzpatr­onin von Süchteln, die heilige Jungfrau Irmgardis von Zutphen. Die Rondoform erlaubte es, die Melodie des Irmgardis-Liedes im Wechsel mit anderen Themen zu bringen. Den Zuhörern gefiel die wirkungsvo­lle Musik.

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