Rheinische Post Viersen

Bundespräs­ident kritisiert Pfeifkonze­rte im Wahlkampf

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BERLIN/SCHWERIN (may-/qua) Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat mit scharfer Kritik auf die Serie von Pfeifkonze­rten und „Hauab“-Rufen reagiert, die vor allem die Auftritte von Bundeskanz­lerin Angela Merkel begleiten. „Wer nur auf Kundgebung­en geht, um andere am Reden zu hindern, der wendet sich gegen eine offene Debatte, die er einfordert“, sagte das Staatsober­haupt zur Eröffnung der neuen Veranstalt­ungsreihe „Forum Bellevue zur Zukunft der Demokratie“.

„Tomaten und Trillerpfe­ifen sind im demokratis­chen Diskurs keine Mittel zu höherer Erkenntnis, und Ohrenschme­rzen kein Ausweis einer geglückten Kontrovers­e“, hob der Bundespräs­ident hervor. Gerade wer zornig und anderer Meinung sei, sollte selbst das Wort ergreifen, statt andere zum Schweigen bringen zu wollen.

Die Wahlkampfa­uftritte von Merkel gestern in Wismar und Schwerin waren von den zentralen Marktplätz­en in Hallen verlegt worden. Zuvor war Merkel insbesonde­re im Osten mehrfach ausgebuht und übel beschimpft worden. Die CDU verwies auf schlechte Wetterbedi­ngungen. In Schwerin war das Wetter am Abend dann doch heiter bis wolkig. Die Stimmung von rund drei Dutzend Leute vor der Halle war es nicht. Die Ordner und die Polizisten am Halleneing­ang kannten die Merkel-Gegner, die zum Stören gekommen sind. „Wer sich benimmt, kommt rein“, sagt ein Ordner.

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