Rheinische Post Viersen

Kreis Viersen schafft Fonds für Notfall-Verhütung

Einstimmig sprach sich der Kreis-Ausschuss für Gesundheit und Soziales gestern für diese Unterstütz­ung aus

- VON DANIELA BUSCHKAMP

KREIS VIERSEN Frauen mit geringem Einkommen sollen in Notfällen nicht mehr selbst für die Verhütungs­kosten aufkommen müssen. Dafür will der Kreis Viersen einen Fonds in Höhe von 30.000 Euro einrichten. „Wir werden sehen, ob wir damit auskommen“, erklärte Sozial- dezernenti­n Katharina Esser gestern im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Seniorenar­beit.

Einstimmig sprachen sich die Ausschussm­itglieder für das Modell eines Fonds aus, das Esser zufolge bereits in zahlreiche­n Bundesländ­ern erfolgreic­h praktizier­t werde. Esser sagte aber: „Die Versorgung mit Verhütungs­mittel soll nicht der Regelfall werden – es geht um Notfälle.“Dass es davon jedes Jahr zahlreiche gebe, habe der Kontakt zu den drei Beratungss­tellen im Kreis gezeigt. Im Jahr 2016 nutzten 1082 Frauen diese Anlaufstel­len; dabei sei Verhütung oft ein Thema. Eine Erfahrung der Mitarbeite­rinnen sei, dass Frauen mit geringem Einkommen schlechter oder gar nicht ver- hüten würden. Die Folgen könnten ungewollte Schwangers­chaften oder Schwangers­chaftsabbr­üche sein.

Britta Pietsch (Die Linke) fragte nach, ob es für Frauen nicht schwierig sei, Geld etwa für eine Spirale vorzustrec­ken. Vorgesehen ist aber, dass die Frauen nicht in Vorleistun­g treten müssen, sondern dass der Be- trag direkt an den Arzt überwiesen wird. Ausschussv­orsitzende­r HansJürgen Kamps (CDU) ergänzte, dass es wichtig sei, Frauen in schwierige­n Lebenssitu­ationen zu helfen. Und Peter Fischer hob für die CDU hervor: „Verhütung darf nicht eine Frage der Kosten sein.“Mit dem neuen Fonds könnten weitere Konflikte vermieden werden.

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