Viersens Kinderheim wird 60 Jahre alt
In Helenabrunn bietet das Don-Bosco-Kinderheim derzeit 102 Kindern ein Zuhause. Die Bewohner feiern am Samstag beim Herbstfest das 60-jährige Bestehen — und haben jetzt Zuwachs bekommen: einen Therapie-Hund
VIERSEN Im Don-Bosco-Kinderheim in Helenabrunn erfahren Babys, Klein- und Schulkinder, Teenager und junge Erwachsene bis 21 Jahren den Schutz und die Geborgenheit einer Familie. Einer großen Familie, denn zurzeit leben dort 102 Kinder, die von 80 Pädagogen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr versorgt werden. Jetzt feiert das Kinderheim sein 60-jähriges Bestehen.
Die Wurzeln des Don-BoscoHeims gehen weit zurück. Vor 140 Jahren wurde die heutige Einrichtung als Waisenhaus vom Viersener Oberpfarrer Franz Joseph Schroeteler gegründet. Im Jahr 1957 zog man an den idyllischen Standort in Helenabrunn. Damit ging die Namensgebung zu Ehren des Heiligen Don Bosco einher. Dieser lebte im 19. Jahrhundert als Priester in der Nähe von Turin. Er kümmerte sich um alleingelassene, verwahrloste Kinder und gab ihnen ein Zuhause.
„60 Jahre sind wir nun in Helenabrunn. Ein Grund zu feiern“, sagt Stefanie Heggen, Geschäftsführerin der Don-Bosco-Heim gGmbH. Das Fest findet am Samstag, 23. September, 12 bis 17 Uhr statt. „Wir möchten die Gelegenheit nutzen, das Jubiläum zusammen mit unserem Herbstfest auszurichten.“Die Kinder seien Feuer und Flamme und voll beschäftigt mit den Vorbereitungen für „ihr“Fest.
Bis zum letzten Jahr hatte es kein traditionelles Herbstfest gegeben. Ein Sommerfest wurde geplant, aber das fiel ins Wasser, berichtet Heggen. „Dann haben wir einfach ein Herbstfest daraus gemacht. Die Herbstsonne bescherte uns ein schönes Fest mit vielen Gästen“, so die Geschäftsführerin. Nach der guten Resonanz beschlossen die Kinder, dass es nun in jedem Jahr ein Herbstfest geben soll, sagt Heggen. Den Eifer der Kinder wolle man unterstützen. „Die Kids haben genaue Vorstellungen, was sie alles machen wollen“, sagt Stefanie Heggen.
„Die Mädchen haben einen Schmink- und Frisierstand geplant, die Jungs werden eine Rallye organisieren und eine andere Gruppe wird mit der Reittherapeutin Ponyreiten anbieten. Dazu gibt es eine Hüpfburg, einen Candy-Shop, tolle Gewinne und Musik von der „DonBosco-Band. Außerdem hat sich Borussias Maskottchen „Jünter“angekündigt.“
Der familiäre Umgang sei ihr sehr wichtig, so Stefanie Heggen. Sie ist seit neun Jahren in der Einrichtung tätig, davon drei Jahre als Geschäftsführerin. Vieles hat sie in der Zeit erlebt. Schönes, aber auch Trauriges. „Wie in Familien eben auch, das gibt es hier genauso. Und wir möchten, dass unsere Kinder zu eigenständigen, verantwortungsvollen Menschen heranwachsen, die ihr Leben meistern.“
Besonders freut sich Heggen darüber, dass rund 20 ehemalige „Don-Bosco-Kinder“ihren Besuch zum 60. Bestehen angekündigt haben. „Viele sind mittlerweile selbst Eltern und kommen mit ihren Kindern zum Fest. Das ist eine besondere Freude“, sagt sie und strahlt über das ganze Gesicht.