Rheinische Post Viersen

Mehr Langzeitar­beitslose vermittelt

Durch intensive Beratung finden Jobsuchend­e besser Arbeit. Jobcenter und Kreis sparen rund 1,6 Millionen Euro

- VON DANIELA BUSCHKAMP

KREIS VIERSEN Im Kreis Viersen gibt es rund 4100 Menschen, die seit einem Jahr und länger erfolglos eine Beschäftig­ung suchen. Mit dem Projekt „Perspektiv­e für Langzeitar­beitsleist­ungsbezieh­er im Kreis Viersen“sollen speziell diese Menschen wieder in Lohn und Brot gebracht werden. Im Jahr 2015 startete dieses Projekt des Jobcenters Kreis Viersen – und hat alle Erwartunge­n deutlich übertroffe­n. Deshalb wird es um weitere zwei Jahre bis Ende 2018 verlängert. Der Vorteil für den Kreis und das Jobcenter: Beide sparen damit Geld.

Katarina Esser, Sozialdeze­rnentin des Kreises Viersen, stellte jetzt im Kreis-Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Seniorenar­beit die Zahlen vor. „Die Zielvorgab­en konnten schon für 2016 deutlich überschrit­ten werden. Das Projekt ist überaus erfolgreic­h“, sagte Esser. Statt der angestrebt­en 236 Vermittlun­gen konnten 292 erzielt werden – das sind rund 24 Prozent mehr als angestrebt.

Das Projekt-Team konnte im Zeitraum von Juli 2015 bis Juli 2017 insgesamt 501 Menschen vermitteln: 249 von ihnen verdienen nun genug eigenes Geld, um keinerlei Leistungen mehr nutzen zu müssen. Bei 252 Menschen muss weniger für die Kosten der Unterkunft gezahlt werden. Insgesamt können durch diese Vermittlun­gen allein rund eine Mil- lion Euro an Arbeitslos­engeld und rund 598.000 Euro an Kosten für die Unterkunft eingespart werden. Der Kreis Viersen unterstütz­t die Intensivbe­treuung der Langzeitar­beitslosen mit rund 200.000 Euro pro Jahr. Damit sich diese finanziell­e Unterstütz­ung auch rechnet, müssen pro Jahr 240 Jobcenter-Kunden einen Arbeitspla­tz finden.

Das ist bisher gelungen. Die Zahl der Langzeitle­istungsbez­ieher im Kreis Viersen konnte leicht gesenkt werden – um rund 9,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahresm­onat. In den beiden Jahren sei bereits eine Seitwärtsb­ewegung im Bestand festgestel­lt worden. Ein entscheide­nder Faktor dieses Erfolges ist im Projekt-Bericht genannt: die inten- sive Betreuung der Arbeitslos­en durch die Vermittler.

Martina Maaßen (Grüne) lobte das Vorgehen: „Wir befürworte­n die Fortsetzun­g des Projekts. Für jeden Einzelnen ist eine Vermittlun­g in Arbeit ein Erfolg.“Allerdings sollte laut Maaßen nun auch für die Vermittler, die bisher selbst lediglich befristete Arbeitsver­träge hatten, etwas getan werden. Deren Arbeitsver­träge sollen entfristet werden. Heinz Joebges (SPD), erklärte ebenfalls seine Zustimmung: „Es ist wichtig, Leute in Arbeit zu bringen und ihnen ein selbstbest­immtes Leben zu ermögliche­n.“Peter Fischer (CDU) ergänzte: Dieses Projekt ist ein riesiger Erfolg. Kümmern zahlt sich aus“, meinte Fischer.

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