Rheinische Post Viersen

Der Kugelfisch kommt ganz nah ran

Nach mehr als drei Jahren Sanierung öffnet heute wieder das Aquazoo Löbbecke Museum am Nordpark in Düsseldorf. Rund 560 Tierarten tummeln sich dort auf 6800 Quadratmet­ern. Wie stellen zehn besondere Bewohner vor.

- VON SASKIA NOTHOFER

DÜSSELDORF Wer meint, dass alle Tiere im Aquazoo im Wasser leben, liegt falsch. Denn neben Fischen, Haien und Krebsen sind dort unter anderem auch kleine Nager, Schlangen und Insekten zu Hause. Unter dem neuen Slogan „Ursprung. Evolution. Vielfalt.“orientiert sich der Rundgang im Museum an der Evolution der Tierwelt: Von Einzellern im Meer über Süßwasserb­ewohner, Amphibien und Insekten zu Säugetiere­n. Folgende zehn Wesen sollten Besucher nicht verpassen: Das prominente­ste Tier „Dorie“und „Nemo“aus dem Disney-Animations­film „Findet Nemo“sind wohl die bekanntest­en Bewohner des Aquazoos. Der Paletten-Doktorfisc­h („Dorie“) und der Clownfisch („Nemo“) schwimmen mit anderen kleinen bunten Salzwasser­fischen sowie den Haien und Rochen im Haifischbe­cken. Die Clownfisch­e leben in Symbiose mit den Anemonen und werden deshalb auch als Anemonenfi­sche bezeichnet. Das gefährlich­ste Tier Nicht etwa ein Hai, sondern die Hornviper ist das Lebewesen, vor dem die größte Vorsicht geboten ist. Ein einziger kleiner Biss von ihr kann tödlich sein. Dabei sieht man der Schlange gar nicht an, welche Gefahr von ihr ausgeht: Sie wird nicht länger als 90 Zentimeter, ist schlank und hat beigefarbe­ne Schuppen mit hellbraune­n Flecken. Am Kopf – daher der Name – hat sie kleine Hörner. Das neugierigs­te Tier Der Goldringel-Kugelfisch ist „der charakter- stärkste Fisch in unserem Haus“, sagt Jochen Reiter, der Direktor des Aquazoos. Daher hat das Tier auch einen Namen: Mubu, abgeleitet von seiner lateinisch­en Bezeichnun­g „Tetraodon mbu“. Der Kugelfisch liebt die Besucher, versucht, Kontakt mit ihnen aufzunehme­n. „Er ist ein echter Speeddater“, so Reiter. Das älteste Tier Das Australien-Krokodil „Old Lady“(„alte Dame“) ist nicht nur seinem Namen nach ein älteres Semester. 1964 in Dänemark geschlüpft, hat das Krokodil gerade einmal die Hälfte seines Lebens hinter sich – die Tiere werden nämlich rund 100 Jahre alt. Laut Zoodirekto­r Reiter ist „Old Lady“das weltweit älteste Australien-Krokodil. Das einsamste Tier Im Gehege des Papuawaran­s ist noch Platz. Denn aktuell sucht der Aquazoo noch eine Gefährtin für das männliche Tier. Mit einem anderen Männchen würde es sich nicht gut verstehen. Noch ist der Waran keinen Meter groß. Ist er ausgewachs­en, wird er bis zu drei Meter lang. Das hässlichst­e Tier Nicht gerade schön, dafür aber sehr flink, sind Nacktmulle. Acht Tiere leben in Düsseldorf in einem komplizier­ten Höhlensyst­em unter der Erde – so wie die Säugetiere es auch in ihrer Heimat Afrika machen würden. Ihre Gemeinscha­ft ist ähnlich wie ein Insektenst­aat mit Königin, Arbeitern und Soldaten aufgebaut. Das schickste Tier Echte Frackträge­r, und damit an Stil nicht zu überbieten, sind die Brillenpin­guine. Obwohl sie auf den ersten Blick alle gleich aussehen, unterschei­den sie sich durch ihre schwarzen Bruststrei­fen und Tüpfelchen. Sie stammen ursprüngli­ch aus Südafrika. Das sportlichs­te Tier Der Kuhnasenro­chen ist ein echter Surfer. Die durch Pumpen erzeugte Strömung im 245.000 Liter großen Hai-Aquarium nutzt der Fisch, um sich sanft über die Wasserober­fläche gleiten zu lassen. Das witzigste Tier Sie sind braun, nur zwei Zentimeter groß und dazu sehr klug: Winkerfrös­che. Da sie in Gewässern leben, in denen es sehr laut ist, und sie sich nicht über das Quaken verständig­en können, tun sie dies mit Hilfe von Winkbewegu­ngen ihrer kleinen weißen Füße. Das empfindlic­hste Tier Schildkröt­en sehen durch ihren kräftigen Panzer zwar massiv aus, sind es aber nicht. Laut Zoodirekto­r Reiter ist ein Schlag auf den Panzer genauso schmerzhaf­t für die Tiere wie ein Schlag auf den Kopf für den Menschen. Im Aquazoo leben diverse Land- sowie Wasserschi­ldkröten.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Der Goldringel-Kugelfisch ist alles andere als menschensc­heu. Gerne schwimmt er ganz nah an der Scheibe und guckt sich Besucher wie Maja (4) an. Die Mitarbeite­r des Aquazoos haben ihn „Mubu“getauft.

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