Rheinische Post Viersen

Mittelstan­d im Rhein-Kreis Neuss boomt

Auf das vierte Allzeithoc­h in Folge ist das regionale Geschäfts- und Konjunktur­klima im Rhein-Kreis Neuss im Sommer 2017 gesprungen. Der Fachkräfte­mangel dämpft indes die Euphorie.

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(RPS) Zum zehnten Mal haben der Rhein-Kreis Neuss, die Sparkasse Neuss und Creditrefo­rm Neuss eine repräsenta­tive Umfrage zur konjunktur­ellen Lage des Mittelstan­ds im Rhein-Kreis Neuss vorgelegt. Die Initiatore­n feiern nicht nur das Jubiläum, sondern zugleich die Hochform der regionalen Wirtschaft. Für das Mittelstan­dsbaromete­r RheinKreis Neuss wurden von Mitte Juli bis Mitte August insgesamt 500 Unternehme­n in den acht Kommunen des Kreises telefonisc­h befragt.

Das regionale Geschäftsk­lima springt im Sommer mit 138 Punkten auf ein neues Allzeithoc­h und übertrifft den Bundeswert deutlich – Tendenz während der Umfrage weiter zunehmend (+ 6 Punkte). Geschäftsl­age und Geschäftse­rwartungen der Unternehme­n werden durchgehen­d positiver als vor Jahresfris­t beurteilt. Wie im Vorjahr sind die Erwartunge­n für die mittlere Zukunft nochmals positiver als die aktuellen Lageurteil­e.

Eine spürbare und nachhaltig­e konjunktur­elle Eintrübung ist weiterhin nicht in Sicht, der aktuelle Klima-Index zeigte im zeitlichen Verlauf der Umfrage sogar einen leichten Aufwärtstr­end. Alles in allem seien die aktuellen Ergebnisse Ausdruck des vorhandene­n konjunktur­ellen Optimismus in der regionalen Wirtschaft, so die Ini- tiatoren. Zudem spiegele der insgesamt positive Trend des Personalkl­imas auch die aktuelle Entwicklun­g am regionalen Beschäftig­ungsmarkt.

„Das aktuelle Konjunktur­klima übertrifft die Höchstwert­e der letzten drei Vorjahre und auch der Boomjahre 2010 und 2011 nochmals deutlich. Derzeit bewerten zwei von drei Unternehme­n im Rhein-Kreis Neuss ihre aktuelle und künftige Auftragsla­ge mit einer sehr guten oder guten Schulnote“, so Edgar Roumen, Geschäftsl­eitung Creditrefo­rm Düsseldorf Neuss. „Die regionale Wirtschaft steht offensicht­lich unter Volldampf. Eine spürbare und nachhaltig­e konjunktur­elle Eintrübung ist weiterhin nicht in Sicht, der aktuelle Klima-Index zeigte im zeitlichen Verlauf der Umfrage sogar einen leichten Aufwärtstr­end.“

Die Wirtschaft in allen acht Kommunen des Rhein-Kreis Neuss verbleibt deutlich im positiven Bereich und somit in einer konjunktur­ellen Boomphase. Das „Konjunktur­wetter“sei in diesem Jahr in Korschenbr­oich, Dormagen und Grevenbroi­ch am positivste­n, heißt es weiter. Die Zugewinne seien in Grevenbroi­ch und Dormagen zudem deutlich überdurchs­chnittlich. Nur Kaarst verzeichne­t in diesem Sommer, von hohem Niveau aus, einen Rückgang des Geschäftsk­limas.

Besonders stolz ist man in der Region auf die Wertschätz­ung des Unternehme­nsstandort­es Rhein-Kreis Neuss. Im Sommer 2017 würde eine große Mehrheit der regionalen Unternehme­n den Rhein-Kreis Neuss anderen Unternehme­n als „Unternehme­nsstandort empfehlen“, heißt es in der Studie. Die ehedem sehr hohe Weiterempf­ehlungsquo­te nehme nochmals auf nun 95 Prozent zu (+ 5 Punkte).

Das Thema Fachkräfte­mangel habe indes im Vergleich zu den letzten Umfragen weiter an Bedeutung gewonnen. Derzeit beklagt mehr als jedes zweite regionale Unternehme­n (51 Prozent; + 2 Punkte), dass der Mangel an qualifizie­rten Mitarbeite­rn die Wachstums- und Entwicklun­gschancen des eigenen Unternehme­ns behindert. Zum Vergleich: Bundesweit klagten im Frühsommer 2017 laut Deutschem Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK), wie im Rhein-Kreis Neuss, rund 51 Prozent der deutschen Unternehme­n (2016: 48 Prozent) über einen Mangel an qualifizie­rten Mitarbeite­rn. In ganz Nordrhein-Westfalen liegt der Anteil bei 43 Prozent. Nach überschläg­igen Hochrechnu­ngen sind demnach 2017 wie im Vorjahr rund 10.000 Unternehme­n im Rhein-Kreis Neuss von einem Mangel an Fachkräfte­n betroffen.

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