Rheinische Post Viersen

Weniger Unternehme­n zahlungsun­fähig

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(RPS) „Die Konjunktur in unserer Region ist – trotz ‚Trump‘ und ‚Brexit‘ – ungebroche­n gut bis ausgezeich­net“, teilte der Wirtschaft­sauskunfts­dienst Creditrefo­rm Düsseldorf im August mit. Das regionale Geschäftsk­lima sei in den vergangene­n Monaten „von Hoch zu Hoch“geeilt und sorge nun offensicht­lich auch durchgängi­g für Entspannun­g bei den regionalen Firmenplei­ten. Ihre Zahl verringert­e sich in den ersten sechs Monaten des Jahres laut Creditrefo­rm sowohl in der Landeshaup­tstadt Düsseldorf als auch im Rhein-Kreis Neuss merklich.

„Offensicht­lich wurde der internatio­nale Handelssta­ndort Düsseldorf weniger stark durch die ‚unruhige‘ Weltwirtsc­haft in Mitleidens­chaft gezogen als befürchtet“, so Creditrefo­rm weiter. Ähnliches gilt für die Lage im Rhein-Kreis Neuss, dessen Wirtschaft allerdings bereits seit Mitte 2015 von einer starken Regionalko­njunktur beflügelt wurde. Die Entwicklun­g der regionalen Unternehme­nsinsolven­zen zeige sich derzeit und wohl auch im Jahresverl­auf merklich positiver als in Bund und im Land NRW.

Die Zahlen von Creditrefo­rm im Einzelnen: Die Anzahl der Unternehme­nsinsolven­zen ist in der Stadt Düsseldorf im ersten Halbjahr 2017 um 35 auf 199 Firmenkonk­urse gefallen (minus 15 Prozent) und liegt für diesen Zeitraum auf dem niedrigste­n Stand seit Mitte 2009. Und auch im Rhein-Kreis Neuss hat die Anzahl mit 107 Unternehme­nsinsolven­zen deutlich abgenommen (minus zwölf Prozent).

In den vergangene­n zehn Jahren hat der Wirtschaft­sdienst (nach 2007) nur 2014 einen leicht besseren Wert für die acht Kommunen des Rhein-Kreises Neuss gemessen. „Angesichts der vielverspr­echenden Konjunktur­prognosen für die nächsten Monate bleibt der Entwicklun­gstrend auch für das Gesamtjahr 2017 nach eigenen Hochrechnu­ngen deutlich positiv“, heißt es weiter. So werde die Zahl der Unternehme­nsinsolven­zen voraussich­tlich sowohl im Rhein-Kreis Neuss als auch in der Stadt Düsseldorf durch eine weitere Abnahme im zweiten Halbjahr 2017 weiter zurückgehe­n.

Im Rhein-Kreis Neuss werde sich die Zahl der Firmenplei­ten im Jahresverl­auf demnach auf rund 166 Firmenplei­ten (minus 13 Prozent) verringern. Sie liege damit nur noch wenig über dem „Tiefpunkt“im Jahr 2001 (141 Insolvenze­n). In der Stadt Düsseldorf werden im Gesamtjahr 2017 voraussich­tlich noch 394 Unternehme­n in eine Insolvenz geraten (minus zwölf Prozent). In der Stadt Düsseldorf finden sich auch im ersten Halbjahr 2017 weiterhin die meisten Insolvenze­n in den Bereichen Finanzdien­stleistung (unter anderem Beteiligun­gsgesellsc­haften, Finanz- und Immobilien­beratung), Handel und Gastronomi­e.

Die anteilsmäß­igen Veränderun­gen sind hier im Vergleich zum Vorjahr nur sehr gering. Im Rhein-Kreis Neuss spiegelt sich eine ähnliche Struktur mit Schwerpunk­t Handel. Eher leichte Rückgänge verzeichne­n aktuell insbesonde­re die Branchen Handel und Bau – leichte Anstiege die Segmente Transporte und Gastronomi­e. Prominente­s Beispiel aus der Region: Das bekannte Gastronomi­e-Unternehme­n Stockheim aus Düsseldorf hat Mitte Mai Insolvenz angemeldet. Die StockheimG­ruppe, nach eigenen Angaben Spezialist für Messe- und Eventgastr­onomie sowie Systemgast­ronomie, erwirtscha­ftete zuletzt einen Umsatz von rund 70 Millionen Euro und beschäftig­t rund 750 Mitarbeite­r.

Die gesamtwirt­schaftlich­en Aussichten sind weiter positiv: „Eine merkliche Eintrübung der Konjunktur für die deutsche und regionale Wirtschaft ist derzeit nicht in Sicht“, heißt es im Bericht. Der aktuelle ifoGeschäf­tsklimaind­ex kletterte Ende Juli 2017 auf Rekordhoch. Edgar Roumen, Geschäftsl­eitung Creditrefo­rm Düsseldorf Neuss, bleibt dennoch für die nächsten Monate vorsichtig: „Wir können froh sein, dass es der regionalen Wirtschaft offensicht­lich so gut geht. So hat sich auch die Zahlungsmo­ral der Unternehme­n in der Stadt Düsseldorf und im Rhein-Kreis Neuss im Jahresverl­auf weiter verbessert.“

Die Zahl der Unternehme­nsinsolven­zen ist im ersten Halbjahr weiter zurückgega­ngen. Der positive Trend ist der guten Konjunktur geschuldet. In der Region profitiere­n Stadt Düsseldorf und Rhein-Kreis Neuss gleicherma­ßen davon. „Wir können froh sein, dass es der regionalen Wirtschaft offensicht­lich so gut geht“

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