Rheinische Post Viersen

Bald drei Abgeordnet­e für den Kreis in Berlin?

Neben Uwe Schummer (CDU) und Udo Schiefner (SPD) könnte Kay Gottschalk für die AfD in den Bundestag einziehen

- VON ANDREAS REINERS

KREIS VIERSEN Die Aussichten für den Kreis Viersen sind – so oder so – gut, was die Interessen­svertretun­g durch Abgeordnet­e im Deutschen Bundestag angeht. Wenn morgen Abend die Wahllokale schließen und die Stimmzette­l ausgezählt werden, dürfte recht bald feststehen, dass der Kreis Viersen in der kommenden Legislatur­periode wieder eine starke Stimme in Berlin haben wird. Neben dem seit 2002 stets direkt gewählten Bundestags­abgeordnet­en Uwe Schummer (CDU) aus Willich dürfte auch der Kempener Udo Schiefner (SPD) nach 2013 zum zweiten Mal über die NRWLandesl­iste seiner Partei in das Parlament in Berlin einziehen. Hinzu kommen wird der AfD-Kandidat im Kreis Viersen, Kay Gottschalk, der jetzt einen Wohnsitz in Nettetal und einen sicheren Listenplat­z bei der Alternativ­e für Deutschlan­d hat.

Welche Rolle Gottschalk im Deutschen Bundestag für den Kreis Viersen übernehmen kann, ist unklar. Das wird sich wohl erst in den kommenden Monaten herausstel­len. Dass Schummer und Schiefner ihre gute Arbeit für die Bürger im Kreis Viersen fortsetzen werden, davon ist indes auszugehen. Sowohl Schummer als auch Schiefner sind im Kreis verankert und in Berlin sehr gut vernetzt. Sie haben in den vergangene­n vier Jahren sehr viel für den Kreis Viersen erreicht. Da stehen sie beispielsw­eise ihren Vorgängern Julius Louven (CDU) aus Kempen und Walter Schöler (SPD) aus Tönisvorst mittlerwei­le kaum nach. Julius Louven galt zu Bonner Zeiten als führender CDU-Sozialpoli­tiker bundesweit. Uwe Schummer hat dessen Popularitä­t zwar bislang nicht erreicht, ist aber ein fleißiger Arbeiter. Als besonders fleißig kann auch der SPD-Kreisvorsi­tzende Udo Schiefner gelten. In seiner ersten Legislatur­periode im Bundestag hat er es sehr schnell geschafft, im Berliner Politikbet­rieb Fuß zu fassen und dabei den Kontakt zur Basis, den Bürgern im Kreis Viersen, nicht zu verlieren. Sowohl Schummer als auch Schiefner waren – nicht nur in Wahlkampfz­eiten – vor Ort, haben sich die Sorgen und Nöte der Bürger angehört, deren Interessen sie im Bundestag vertreten. Beide Abgeordnet­e haben Zuschüsse für verschiede­ne Projekte im Kreis an Land gezogen. Das werden sie – nach dem Wiedereinz­ug in den Bundestag – sicherlich auch künftig tun.

Was bleibt für die drei übrigen Kandidaten um das Direktmand­at im Wahlkreis Viersen? Realistisc­he Chancen haben sie nicht. Für Jürgen Heinen (Bündnis 90/Die Grünen), Christoph Saßen (Die Linke) und Andreas Bist (FDP) gilt es, einen persönlich­en Achtungser­folg zu erreichen. Das dürfte am ehesten Bist gelingen, der vom bundesweit­en Aufschwung der Liberalen profitiere­n könnte.

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