Bald drei Abgeordnete für den Kreis in Berlin?
Neben Uwe Schummer (CDU) und Udo Schiefner (SPD) könnte Kay Gottschalk für die AfD in den Bundestag einziehen
KREIS VIERSEN Die Aussichten für den Kreis Viersen sind – so oder so – gut, was die Interessensvertretung durch Abgeordnete im Deutschen Bundestag angeht. Wenn morgen Abend die Wahllokale schließen und die Stimmzettel ausgezählt werden, dürfte recht bald feststehen, dass der Kreis Viersen in der kommenden Legislaturperiode wieder eine starke Stimme in Berlin haben wird. Neben dem seit 2002 stets direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer (CDU) aus Willich dürfte auch der Kempener Udo Schiefner (SPD) nach 2013 zum zweiten Mal über die NRWLandesliste seiner Partei in das Parlament in Berlin einziehen. Hinzu kommen wird der AfD-Kandidat im Kreis Viersen, Kay Gottschalk, der jetzt einen Wohnsitz in Nettetal und einen sicheren Listenplatz bei der Alternative für Deutschland hat.
Welche Rolle Gottschalk im Deutschen Bundestag für den Kreis Viersen übernehmen kann, ist unklar. Das wird sich wohl erst in den kommenden Monaten herausstellen. Dass Schummer und Schiefner ihre gute Arbeit für die Bürger im Kreis Viersen fortsetzen werden, davon ist indes auszugehen. Sowohl Schummer als auch Schiefner sind im Kreis verankert und in Berlin sehr gut vernetzt. Sie haben in den vergangenen vier Jahren sehr viel für den Kreis Viersen erreicht. Da stehen sie beispielsweise ihren Vorgängern Julius Louven (CDU) aus Kempen und Walter Schöler (SPD) aus Tönisvorst mittlerweile kaum nach. Julius Louven galt zu Bonner Zeiten als führender CDU-Sozialpolitiker bundesweit. Uwe Schummer hat dessen Popularität zwar bislang nicht erreicht, ist aber ein fleißiger Arbeiter. Als besonders fleißig kann auch der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner gelten. In seiner ersten Legislaturperiode im Bundestag hat er es sehr schnell geschafft, im Berliner Politikbetrieb Fuß zu fassen und dabei den Kontakt zur Basis, den Bürgern im Kreis Viersen, nicht zu verlieren. Sowohl Schummer als auch Schiefner waren – nicht nur in Wahlkampfzeiten – vor Ort, haben sich die Sorgen und Nöte der Bürger angehört, deren Interessen sie im Bundestag vertreten. Beide Abgeordnete haben Zuschüsse für verschiedene Projekte im Kreis an Land gezogen. Das werden sie – nach dem Wiedereinzug in den Bundestag – sicherlich auch künftig tun.
Was bleibt für die drei übrigen Kandidaten um das Direktmandat im Wahlkreis Viersen? Realistische Chancen haben sie nicht. Für Jürgen Heinen (Bündnis 90/Die Grünen), Christoph Saßen (Die Linke) und Andreas Bist (FDP) gilt es, einen persönlichen Achtungserfolg zu erreichen. Das dürfte am ehesten Bist gelingen, der vom bundesweiten Aufschwung der Liberalen profitieren könnte.