Unter Bürgern
Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) tourt im regelmäßigen Turnus durch die Stadtteile, bietet unter dem Motto „Sabine vor Ort“Bürgersprechstunden an. Am Donnerstag war sie in Alt-Viersen
VIERSEN 17 Uhr im Stadthaus: Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) hat im großen Besprechungsraum Platz genommen, ihre Referentin Ute Feyen begleitet sie, nimmt Namen und Anliegen ins Protokoll auf. Sechs Männer und Frauen sitzen zunächst mit Anemüller an einem Tisch und warten darauf, bis sie der Verwaltungschefin ihr Problem schildern zu können.
Ein älterer Herr und eine ältere Dame beschreiben ihre Schwierigkeiten mit den Laubbäumen am Gerretsfeld: Die Beseitigung des Laubes sei anstrengend, mache viel Mühe, gerade Älteren. Die braunen Tonnen seien nicht ausreichend. Anemüller hört ihnen zu, verweist darauf, dass die Abfuhr der braunen Tonnen geregelt sei, dass zusätzliche Säcke nicht mitgenommen werden dürfen. Einzige Möglichkeit: Die Anwohner sollten sich um professionelle Unterstützung kümmern, damit sie entlastet werden.
„Alles voller Unkraut“, moniert eine andere Seniorin den Zustand der Bismarckstraße Auch die Kaiserstraße sei in einem ungepflegten Zustand. Die Bürgermeisterin verweist auf die regelmäßigen Pflegearbeiten, lässt die Stelle aber ins Protokoll aufnehmen. Dort soll noch mal kontrolliert werden. Ein Verkehrsproblem am Real-Markt beschreibt eine Anwohnerin: „Die Autos fahren falsch. Sie dürfen nur rechts abbiegen, aber alle fahren nach links.“Das hat die Bürgermeisterin schon selbst oft beobachtet hat, wie sie schildert. Ihr Vorschlag: mehr Polizeikontrollen und gegebenenfalls Verwarnungen. Das Ordnungsamt der Stadt ist nicht zugeln geschlossen. Auch hier erfahren in erster Linie die Kinder und Jugendlichen die Konsequenzen durch den Ausfall des Schulsports bzw. den Ausfall von Trainingszeiten im Vereinssport des ASV Süchteln. Was für mich völlig unverständlich ist, ist der Zeitpunkt dieser beiden Schließungen, jeweils nach den Sommerferien. So ist zumindest der ASV offensichtlich völlig unvorbereitet vor vollendete Tatsachen gestellt worden und muss nun nach Lösungen suchen, die sich aufgrund der ohnehin schon geringen Kapazitäten äußerst schwierig darstellen. Für die Trampolingruppe des ASV Süchteln ergibt sich zudem die Problematik, dass die Sportgeräte nicht durch die Türen der KarlRieger-Halle passen. Hier wird gerade fieberhaft nach anderen Lösungen gesucht, die jedoch womöglich zu weiteren Fahrtwegen für die Eltern der betroffenen Kinder und Juständig, es kümmert sich lediglich in den ruhenden Verkehr. Anemüller lässt dies als Hinweis an die Polizei zu Protokoll nehmen.
Mit zwei Begleitern ist ein junger Flüchtling in die Sprechstunde gekommen. Er ist inzwischen geduldet, macht eine Ausbildung und lebt mit seiner vierköpfigen Familie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Sein Baby liegt zurzeit mit Lungenentgendlichen führen werden. Mir stellt sich hier die Frage: Was ist hier los bei der Stadt Viersen und was ist hier in den letzten Jahren versäumt worden? Welchen Stellenwert haben eigentlich Bildung und sportliche Betätigungen von Kindern und Jugendlichen hier? Adriane Jentges Süchteln Es ist doch immer wieder interessant solche Kritiken zu lesen wie jetzt in den RP-Sommerinterviews mit der CDU und den Grünen. Herr Achten und Herr Sillekens von der CDU, würden Sie alles besser machen oder können? Herr Achten, Sie beklagen sich über leere Bauflächen und Brachland. Mein Info ist, dass zündung im Krankenhaus. Was er sich wünscht: eine andere Wohnung, Sabine Anemüller verspricht, Kontakt mit der VAB aufzunehmen.
Ein Anwohner beschwert sich über ungepflegte Freiflächen: An der Flämischen Allee sehe alles gut aus, bei Herreneiche/Robender Feld nicht. Auch seine Nachbarn würden es mit der Ordnung und Grünpflege nicht so genau nehmen. Anemüller verweist auf regelmäßige Pflegearbeiten und rät zum besseren Kontakt zu den Nachbarn: vielleicht mal gemeinsam feiern, oder gemeinsam die Straße säubern. Sie selbst hätte dies erfolgreich im eigenen Umfeld gemacht: „Gut für den Quartiergeist“, meint sie.
Über Raser auf der Oberrahser Straße beklagt sich ein anderer Anwohner. Seine Idee: Dort eine Zone 30 einrichten. Dies sei so ohne weiteres nicht möglich, erläutert Anemüller, will das Thema erneut aufgreifen lassen. Auf die Frage „Wann kommt die Kaarster Linie?“verweist die Viersener Verwaltungschefin auf den Widerstand der Stadt Mönchengladbach, deren Gebiet zu einem kleinen Teil tangiert ist. „Ich fände es auch gut, wenn es diese Verbindung gibt“, sagt sie. Was folgt: Kritik an Anemüllers öffentlichen Auftritten, die sie pariert („Das müssen Sie mir schon zugestehen“), Hinweise auf eventuell falsch montierte Verkehrsschilder, zu wenig Beleuchtung und Probleme mit dem Ordnungsamt.
Kurz vor 19 Uhr. Das letzte Bürger-Anliegen ist notiert. Jetzt werden die Aufgaben delegiert.