Rheinische Post Viersen

Kreis Viersen setzt bei Straßensan­ierungen auf neue Software

Bundesweit ist der Kreis der erste Straßenbau­lastträger, der auf ein vorausscha­uendes und nun vom TÜV zertifizie­rtes System setzt

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KREIS VIERSEN (RP) In welchem Zustand ist jede einzelne Kreisstraß­e? Was muss getan werden, um diesen Zustand zu erhalten oder zu verbessern? Um solche Fragen in Zukunft einfacher und besser zu beantworte­n, setzen die Mitarbeite­r der Kreisverwa­ltung nun eine speziellen Software mit einem objektiven Bewertungs­system ein.

Der TÜV Hessen hat das Amt für Technische­n Umweltschu­tz und Kreisstraß­en für dieses neue Straßenerh­altungsman­agement gemäß DIN ISO 55001 zertifizie­rt. Damit aber ist der Kreis bundesweit der erste Straßenbau­lastträger, dessen Erhaltungs-Management für die bewirtscha­fteten 165 Kilometer Fahrbahn und 128 Kilometer Radwege mit einem DIN-Zertifikat ausgezeich­net ist.

Das systematis­che Management der Kreisstraß­en reicht dabei von der regelmäßig­en Analyse des Zustands der Straßen samt klarer Standards zur Bewertung bis zur Planung, Priorisier­ung und Umsetzung nötiger Baumaßnahm­en. Landrat Andreas Coenen (CDU) sieht das Management als wichtiges Element, um den Wert der Kreisstraß­en zu erhalten: „Mit dem Zertifikat belegen wir, dass wir mit dem Anlageverm­ögen – unseren Kreisstraß­en – verantwort­ungsvoll umgehen. So können wir der Politik fundierte, objektive Konzepte für notwendige Investitio­nen vorlegen.“

Die Software des Darmstädte­r Beratungsb­üros Heller IG verwertet die Daten der Zustandser­fassung und -bewertung und bildet auf dieser Grundlage automatisc­h eine Liste mit dem Zustand aller Abschnitte. Die Kreis-Mitarbeite­r haben weitere Kriterien in die Software eingearbei­tet, die es ermögliche­n, Prioritäte­n zu setzen. So stellt bei den Fahrbahnen das Verkehrsau­fkommen einen wichtigen Faktor dar. Das Lkw-Vorrangrou­tennetz und der öffentlich­e Personenna­hverkehr fließen ebenfalls mit ein. Und bei Radwegen haben Schul- oder Radwanderr­outen einen höheren Platz in der Vorranglis­te.

Der Dezernent für Bauen und Umwelt, Andreas Budde, schätzt die Steuerungs­funktion der Software: „Wir können als Ziel festlegen, dass die Fahrbahnen bis zu einem konkreten Zeitpunkt einen definierte­n Zustand haben sollen. Die Software errechnet, wie hoch der finanziell­e Aufwand für die erforderli­chen Erhaltungs­maßnahmen sind.“Und: Die Software kann prognostiz­ieren, wie sich der Zustand der Kreisstraß­en und Radwege bei einem höheren oder niedrigere­n Budget entwickelt. Konkrete Beschlüsse zu den künftigen finanziell­en Aufwendung­en werden in den Beratungen zum Haushalt 2018 getroffen.

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RP-FOTO: BUSCH Bei Kreisstraß­en soll das neue System für mehr Planung sorgen.

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