Vom Spätstarter im Sport zur „Laufsucht“
Wolfgang Scholz hört mit 61 Jahren als Leiter des Lauftreffs von TuRa Brüggen auf. Nachdem er den Treff für sich entdeckt hatte, wurde aus dem Laufsport eine ganz große Leidenschaft für ihn.
BRÜGGEN (off) 14 Jahre war Wolfgang Scholz Leiter des Lauftreffs bei TuRa Brüggen. Das Amt gibt er am morgen anlässlich der 13. Auflage des Brüggener Run&Walk auf. Carmen Aust und Volker Gierling übernehmen dann als Doppelspitze den Lauftreff.
„Rückblickend waren die 14 Jahre Lauftreffleiter eine sehr gute Zeit, die mir sehr viel Positives gegeben hat. Das Ehrenamt, in welcher Form auch immer, kann ich nur empfehlen“, sagt der 61-Jährige. Dabei durfte er zunächst nach der Einschulung wegen einer Erkrankung keinen Sport treiben. „Erst nach der Schulentlassung entdeckte ich den Sport. Ich spielte in der damals neu gegründeten Handballabteilung vom TV Breyell Hallenhandball. Später wechselte ich dann zum SC Waldniel“, erzählt er. Nachdem er wegen einer chronischen Schulterverletzung hatte aufhören müssen, entdeckte er durch einen Nachbarn den Lauftreff. Schnell bemerkte Wolfgang Scholz: „Das ist mein Ding. Die Bewegung im Freien tat mir sehr gut.“Zunächst war die Runde um den Venekotensee ohne Pause eine Herausforderung. Später kamen dann die ersten Zehn-Kilometer-Wettkämpfe dazu, dann auch einmal ein Halbmarathon. „Aus dem Laufen wurde eine echte Leidenschaft. Ich konnte mich dabei auch immer optimal entspannen und beruflichen Stress abbauen. Kritische Stimmen sprachen bei mir sogar von Sucht. Ja, für mich aber von allen Suchterkrankungen die gesündeste.“1993 absolvierte er seinen ersten Marathon in Bonn. Weitere 37 sollten folgen. Höhepunkte waren dabei 1997 der New YorkMarathon und im Jahr 2000 der Galtür-Verwall-Marathon.
Bei diesem Hochgebirgslauf konnte er seine Hobbys Laufen und Bergwandern zusammen ausüben. Im Jahre 2003 übernahm er von Johann Lennartz die Leitung des Lauftreffs. Der entwickelte sich immer mehr zu einem leistungsorientierten Treff. Die langen Strecken standen und stehen im Fokus. So organisierte Scholz auch einige Mannschaftsreisen zu großen City-Marathons. Verletzungen haben ihn seit 2012 in Sachen Laufsport oft ausgebremst. Jetzt ist Scholz froh, dass seine Nachfolge geregelt ist. Der Lauftreff besteht also weiter.