Rheinische Post Viersen

Schwarz-Gelb-GrünimBund? RWE-Aktie stürzt ab

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BERLIN (anh) Die Wirtschaft reagierte besorgt auf den Wahlausgan­g. Volkswagen-Chef Matthias Müller nannte das Ergebnis der AfD schockiere­nd und sprach von einem historisch­en Einschnitt. Mit der AfD habe es eine national-populistis­che Partei ins Parlament geschafft, bedauerte Siemens-Chef Joe Kaeser. „Das ist auch eine Niederlage der Eliten in Deutschlan­d.“

Die Aussicht auf eine Jamaika-Koalition setzt vor allem RWE zu. Die Aktie des Energiekon­zerns brach um über fünf Prozent auf 19 Euro ein und war größter Verlierer im Dax. Anleger fürchten neue Stilllegun­gen. Denn die Grünen wollen nur in eine Koalition gehen, wenn es Fortschrit­te beim Klimaschut­z gibt. Und der dürfte die Braunkohle­Kraftwerke im rheinische­n Revier treffen. RWE ist der größte Emittent von Kohlendiox­id in Europa. Eine Koalition aus Union, FDP und Grünen wäre auf den ersten Blick nicht das beste Szenario, es bringe Unsicherhe­it von der Wirtschaft­s- bis zur Europapoli­tik, erklärte Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank.

Noch mehr als Jamaika schreckt die Wirtschaft aber lange Unsicherhe­it. „Monatelang­e Koalitions­verhandlun­gen bedeuten Stillstand und für die Wirtschaft eine Phase der Ungewisshe­it“, warnte Handwerks-Präsident Hans Peter Wollseifer. Der Industrie- und Handelskam­mertag forderte einen Koalitions­vertrag für mehr Investitio­nen und warnte vor Ausländerf­eindlichke­it. Dies könne sich das Land nicht erlauben, man brauche Fachkräfte von außen.

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