Rheinische Post Viersen

So viel Sport gibt’s in Niederkrüc­hten

Welche Sportart ist die richtige für mich? Das konnten Grundschül­er jetzt bei „Kids in action“im Bürgerhaus Elmpt herausfind­en. Örtliche Vereine stellten ihr Angebot vor — darunter auch Segeln und Golf spielen

- VON JANNETTA JANSSEN

NIEDERKRÜC­HTEN Oliver klettert vorsichtig in eine Optimisten-Jolle, ein Segelboot des Vereins SG Grenzland Niederkrüc­hten. Die Rettungswe­ste hat der Junge fest umgeschnal­lt, die Kapitänsmü­tze aufgesetzt. Zunächst verschafft sich Oliver einen Überblick. Überall kleben neue Begriffe auf Zetteln: Backbord, Steuerbord, Ruderblatt, Pinne. Jana Viell ist 15 Jahre alt und seit Jahren Mitglied im Verein. Sie zeigt Oliver, worauf es ankommt. Es wird ruckelig. „Wir simulieren einen Wellengang“, sagt Jana und lacht, während sie mit beiden Händen das Boot hin und her ruckelt. Wäre das ein neues Hobby? „Ja“, ruft Oliver begeistert.

Das Segeln ist nur eines von insgesamt zehn sportliche­n Angeboten, die örtliche Vereine an diesem Tag im und rund um das Bürgerhaus Elmpt vorstellen. Bei „Kids in action“können Kinder viele Sportarten ausprobier­en – und so vielleicht ein neues Hobby finden. Organisier­t wird der Tag vom Gemeindesp­ortverband Niederkrüc­hten und seinen Vereinen, die Sportjugen­d im Kreissport­bund Viersen unterstütz­t die Veranstalt­ung für Grundschül­er. In vier Stunden können Jungen und Mädchen mehr erfahren über Basketball, Fußball, Golf, Leichtathl­etik, Tennis, Turnen und Segeln. Und sie lernen die Unterschie­de zwischen Judo, Karate und Taekwondo kennen.

Die Sonne scheint – perfektes Golfwetter. Auf dem Außengelän­de des Bürgerhaus­es präsentier­t sich der Europäisch­e Golfclub Elmpter Wald. Die zehnjährig­e Nefeli hat die Regeln spielerisc­h gelernt: „Die Arme muss man durchdrück­en, die Beine leicht auseinande­r. Der Stand ist nämlich wichtig“, sagt die Schülerin. Der Golfclub will mit Angeboten wie diesen Nachwuchss­orgen vermeiden. „Wir wollen unsere Jugendabte­ilung weiter ausbauen und auch aus den Köpfen rausbekomm­en, dass Golf ein elitärer Sport ist“, sagt Jana Wolff, die gerade eine Ausbildung zum Golfmanage­r macht. Sportgerät­e wie Schläger und Bälle hat der Verein mitgebrach­t.

Auch die anderen Vereine sind mit Trainern und Vereinsmit­gliedern gekommen, um Kinder bei „Kids in action“mit ihrer Sportart bekannt zu machen. Das Angebot gibt es nicht nur in Niederkrüc­hten. „Kids in action“-Veranstalt­ungen gibt es auch in Brüggen, Dülken, Kempen, Nettetal und Willich. Warum das wichtig ist? „Viele Eltern trauen sich nicht, bei Sportverei­nen anzurufen“, sagt Julia Reese, Vorsitzend­e der Sportjugen­d im Kreissport­bund. Veranstalt­ungen wie „Kids in action“seien Vermittler, böten Eltern und Kindern die Möglichkei­t, direkt mit den Vereinsmit­gliedern in Kontakt zu treten, sagt die 36-Jährige. „Auch auf dem Flyer, den jedes Kind bekommt, stehen alle Vereine mit direktem Ansprechpa­rtner drauf“, fügt Reese hinzu.

Im Bürgerhaus geht es sportlich zu: Die Tennisbäll­e fliegen übers Netz hin und her. Die Fußballer versuchen, den Ball ins Tor zu schießen. Mitglieder des Turnverein­s Schwarz-Weiß Elmpt haben in einer Ecke der Sporthalle große Matten aufgebaut. „Die Kinder wissen bei uns sofort, was sie machen sollen“, sagt Elham Takmili, die das Kinderturn­en im Verein betreut. Sie findet es wichtig, an so einem Tag präsent zu sein und zu zeigen, was die Niederkrüc­htener Vereine alles zu bieten haben.

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RP-FOTO: BUSCH Einmal kräftig auf den Sandsack hauen. Die Kinder konnten verschiede­ne Kampfsport­arten kennenlern­en.

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