Rheinische Post Viersen

Air-Berlin-Piloten kommen zu Wiener Eurowings

-

DÜSSELDORF/WIEN (rky) Um viele hundert Piloten der untergehen­den Air Berlin aufzunehme­n, geht der Lufthansa-Konzern einen neuen Weg: Wechselnde Flugzeugfü­hrer müssen sich nun bei der Wiener Tochterfir­ma Eurowings Europe statt bei Eurowings in Deutschlan­d bewerben. Der Grund ist Streit mit der Pilotengew­erkschaft Vereinigun­g Cockpit (VC): Die hat Lufthansa in einem Tarifvertr­ag nur erlaubt, bis zu 23 Airbus-Jets von Eurowings Deutschlan­d fliegen zu lassen. Dies wurde vereinbart, weil die Lufthansa-Piloten sich vor interner Konkurrenz durch den Billigflie­ger Eurowings mit dort geltenden niedrigere­n Gehältern fürchten.

Doch weil die Eurowings-Gruppe nun bis zu 80 Jets von Air Berlin übernehmen will, muss die Obergrenze von 23 Jets weg – bisher machen die Piloten aber nicht mit. Sie wollen, dass die Kollegen von Air Berlin als Gruppe zu sehr guten Konditione­n übernommen werden – das Management besteht aber auf Einzelbewe­rbungen und keinen Sonderrege­ln für Ex-Air-Berliner.

Den großen Streit will Eurowings vermeiden. So sollen die zum Wiener Ableger gehenden Piloten die gleichen Gehälter und Zulagen wie bei Eurowings Deutschlan­d erhalten. Sie sollen auch fast alle ab Deutschlan­d eingesetzt werden. Eurowings schlägt für Deutschlan­d einen Vertrag vor, der die Expansion erlaubt. Solche Verträge wurden für das Kabinenper­sonal mit den Gewerkscha­ften Verdi und Ufo vereinbart. Um die Kollegen von Air Berlin schnell einzustell­en, müssen diese zustimmen, dass Eurowings ihre Personalak­ten bei Air Berlin anfordert. Auch Ergebnisse der „luftfahrtp­sychologis­chen Untersuchu­ngen“von Air Berlin sollen so bei Eurowings landen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany