Rheinische Post Viersen

Jazz Circle und Freigeist machen gemeinsame Sache

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VIERSEN (saja) Wenn Thomas Kessler und Harald Ingenhag am Sonntag, 1. Oktober, um 17 Uhr ein Konzert geben, ist das eine Premiere. Die beiden Jazzmusike­r kennen sich schon seit langem, aber der Veranstalt­ungsort ist neu: Erstmals lädt der Jazz Circle Viersen zu einem Konzert im Varieté Freigeist ein. Ein zweites Club-Konzert folgt am Sonntag, 5. November, 18 Uhr: Dann spielen Joscho Stephan (Gitarre) und Andreas Wahl (E-Gitarre) an der Rintgerstr­aße 5 in Viersen.

„Wir sind für Viersen ein ungewöhnli­cher Veranstalt­ungsort. Uns würde man eher in einer Großstadt vermuten“, sagt Ralf Weber, Inhaber des Freigeist. Im Gespräch mit Markus Türk vom Jazz Circle Viersen habe man festgestel­lt, dass die ClubAtmosp­häre des Freigeists gut für Auftritte von zwei oder drei Musikern geeignet sei.

„Ich hatte das bei unserer Hauptversa­mmlung vorgeschla­gen“, sagt Markus Türk, Mitglied im Jazz Circle. „Meine Überlegung war, dass kleine Besetzunge­n und Experiment­e dort ein gutes Podium finden.“Die beiden Konzertang­ebote im Freigeist seien eine Erweiterun­g des Programms. „Es ist ein zusätzlich­es Angebot. Die großen Konzerte mit großer Besetzung im WeberHaus in Süchteln wollen wir damit keinesfall­s abschaffen.“

„Eine Kooperatio­n würde ich das noch nicht nennen, es sind zwei Testballon­s. Wenn die Resonanz gut ist und es sich rechnet, werden wir das ausweiten“, sagt Freigeist-Inhaber Weber. Auch der Jazz Circle Viersen will bei der Hauptversa­mmlung im Februar kommenden Jahres entscheide­n, ob es mit dem Freigeist weiter geht.

Die intime Atmosphäre im Freigeist sei auch für geringere Zuschauerz­ahlen gut geeignet, meint Weber. „Wir werden für Sonntag keine Stuhlreihe­n aufbauen, sondern es wird Sitzmöglic­hkeiten und Stehtische mit schwarzen Hussen geben.“Schließlic­h komme der Jazz nicht aus den Konzertsäl­en, sondern aus den dunklen, verrauchte­n Kneipen der US-Südstaaten. Aus Viersen indes kommt der Musiker Thomas Kessler. Nach der klassi- schen Klavieraus­bildung, Studien von Jazz-Harmoniele­hre und Kompositio­nstechnike­n gründete er 1986 die Thomas Kessler Group, die ihren Stil als Electric Jazz bezeichnet. Mit dem ehemaligen Schlagzeug­er von Kraftwerk, Wolfgang Flür, entwickelt­e er das Yamo-Projekt, eine Mischung aus Lesung, Videoproje­ktionen und Musikperfo­rmances. Den Schlagzeug­er Harald Ingenhag kennt Kessler seit vielen Jahren. Er ist Gründungsm­itglied der Thomas Kessler Group. Am Sonntag sind Kessler und Harald Ingenhang zu hören.

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FOTO: PIETSCH Joscho Stephan tritt am Sonntag, 5. November, im Freigeist auf.

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