Rheinische Post Viersen

Ab heute Ehe für alle in den NRW-Standesämt­ern

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KÖLN/BERLIN (RP) Die Ehe für alle ist da – und die NRW-Standesämt­er erwarten die ersten homosexuel­len Hochzeitsp­aare. In Köln sind nach Angaben der Stadt heute zwei gleichgesc­hlechtlich­e Eheschließ­ungen geplant. Hinzu kommen fünf Umwandlung­en von Lebenspart­nerschafte­n in eine Ehe. Auf dem Vorplatz des Rathauses sollen Regenbogen­fahnen wehen. Eine besondere Feier wird es in Hamm geben: Dort sagen zwei Schützenkö­nige der Schützenge­sellschaft Wiescherhö­fen-Weetfeld zueinander Ja. In Düsseldorf werden in den nächsten Tagen und Wochen mehr als 50 Paare ihre Partnersch­aft umwandeln oder heiraten.

Bislang durften Homosexuel­le eine Lebenspart­nerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten und nicht gemeinsam Kinder adoptieren. Das ist nun anders. Das Gesetz zur Ehe für alle ist am 1. Oktober in Kraft getreten.

Im rheinische­n Frechen erhebt ein Paar den Anspruch, bundesweit die Ersten gewesen zu sein: Bernd Göttling (61) und Dieter Schmitz (66) verlegten ihren Termin von 10Uhr kurzerhand auf 9.15 Uhr vor, als sie erfuhren, dass in Berlin ein Paar um 9.30Uhr Ja sagen wollte. Ihre Verpartner­ung hätten sie als „nichts Halbes und nichts Ganzes“empfunden. Unter großer öffentlich­er Aufmerksam­keit gaben sich im Rathaus Berlin-Schöneberg der 60jährige Bodo Mende und sein 59jähriger Partner Karl Kreile das Jawort. Seit 38 Jahren sind die beiden ein Paar. Sie hatten auch am 19. Oktober 2002 als erstes homosexuel­les Paar im Berliner Roten Rathaus be- reits ihre Lebenspart­nerschaft eintragen lassen. Neben Berlin und Frechen öffneten auch die Standesämt­er in Hamburg und Hannover ausnahmswe­ise an einem Sonntag.

Das Zentralkom­itee der deutschen Katholiken (ZdK) setzt sich für eine Segnung auch von homosexuel­len Paaren ein. „Wir wollen einen Segen für sich liebende Menschen“, sagte Präsident Thomas Sternberg der „Passauer Neuen Presse“. Derzeit gebe es in der katholisch­en Kirche keine Leitlinien dafür.

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FOTO: DPA Bundesweit als eine der Ersten gaben sich in Berlin Karl Kreile (l.) und Bodo Mende das Jawort.

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