29 Verletzte bei Stadionunglück in Amiens
AMIENS (dpa) Nach einem schweren Unglück auf der Zuschauertribüne des Fußballstadions im nordfranzösischen Amiens suchen Polizei und Staatsanwaltschaft nach der Ursache. Beim Jubel über ein Tor des OSC Lille war am Samstagabend ein Sicherheitsgeländer des Gästeblocks zusammengebrochen. Mehrere Dutzend Zuschauer stürzten etwa eineinhalb Meter in den Innenraum des Stadions. 29 Menschen wurden verletzt, fünf von ihnen schwer, wie der Sender France 3 unter Berufung auf die Präfektur berichtete. Das Erstligaspiel wurde abgebrochen, die Staatsanwaltschaft führt eine Untersuchung wegen fahrlässiger Körperverletzung. Der Präsident des Gastgebers Amiens SC, Bernard Joannin, kritisierte die Fans von Lille: „Die Polizei hatte uns gewarnt, dass 200 sehr aufgeregte Ultras im Gästebereich waren“, sagte er. „Sie haben sich in chaotischer Weise, mehr als 500 Leute, auf diese Barriere gestürzt, die in perfektem Zustand war.“Der Gäste-Club stellte dagegen den Zustand des Licorne-Stadions infrage. „Heute Abend haben wir auch das Recht, uns Fragen über die Organisations- und Sicherheitsbedingungen zu stellen“, erklärte Lille-Chef Marc Ingla. „Unsere Fans und unser Klub sind die Opfer der Ereignisse des Abends.“Im Stadion von Amiens werden derzeit Arbeiten durchgeführt – örtliche Verantwortliche betonten jedoch, dass diese nichts mit der Sicherheitsabsperrung zu tun hätten.