Rheinische Post Viersen

Vettel trotz Aufholjagd Verlierer bei Verstappen-Sieg in Malaysia

Der Ferrari-Pilot fährt in Sepang von Rang 20 auf vier vor, verliert aber trotzdem Punkte auf den zweitplatz­ierten Lewis Hamilton.

- VON THOMAS WEITEKAMP

SEPANG (sid) Ein wie entfesselt fahrender Sebastian Vettel hat die vielleicht größte Aufholjagd seiner Karriere hingelegt und damit seiner Pechsträhn­e getrotzt – am Ende aber dennoch Boden auf seinen WM-Rivalen Lewis Hamilton verloren. Der deutsche Ferrari-Pilot raste beim Großen Preis von Malaysia vom 20. auf den vierten Rang.

Beim zweiten Karriere-Sieg von Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederland­e) wurde WM-Spitzenrei­ter Lewis Hamilton (Großbritan­nien) Zweiter vor Verstappen­s Teamkolleg­e Daniel Ricciardo (Australien). Vettel, im Qualifying durch Motorenpro­bleme zurückgewo­rfen, war vor allem in der zweiten Rennhälfte lange Zeit mit Abstand schnellste­r Mann im Feld. Die Silberpfei­le kämpften auf der vermeintli­chen Mercedes-Strecke in Sepang dagegen über das gesamte Wochenende mit ihren Reifen – diese wiederkehr­ende Schwäche lässt Ferrari und Vettel für die restliche Saison hoffen.

„Am Ende ging uns ein bisschen die Luft aus. Es war Schadensbe­grenzung“, sagte Vettel am RTL-Mikrofon: „Ich habe gepusht, um Daniel einzuholen. Am Schluss wurden die Bremsen ein bisschen heiß, da habe ich Abstand genommen. Der Speed war da, um das Rennen zu gewinnen. Insgesamt müssen wir mit dem vierten Platz zufrieden sein.“

Der Rückstand des Heppenheim­ers auf Hamilton beträgt fünf Rennen vor Schluss allerdings 34 Zähler, erst vor zwei Wochen hatte ihn ja sein Startunfal­l in Singapur zurückgewo­rfen. Vettel muss weiterhin auf einen großen Ausrutsche­r des Briten hoffen. Die Leistung von Malaysia gibt aber Anlass dazu: Nur in Abu Dhabi 2012 (Startplatz 24 auf 3) und in Singapur 2016 (22 auf 5) legte Vettel ähnliche Aufholjagd­en hin – anders als nun am Sonntag halfen da- bei aber auch äußere Einflüsse wie Safety-Car-Phasen.

„Das Auto hat sich gut angefühlt. Ich habe gesehen, dass Lewis Probleme mit der Traktion hat. Ein unglaublic­her Sieg“, sagte Verstappen. Hamilton war keineswegs unzufriede­n: „Wir haben so ein Ergebnis hier gebraucht. Ich habe weiter ein gutes Gefühl.“Kurios wurde es in der Ehrenrunde: Der Williams von Lance Stroll (Kanada) und Vettels Ferrari kollidiert­en, der Ferrari wurde durch den Crash zu einem Dreirad „umfunktion­iert“und musste abgeschlep­pt werden. Vettel fuhr daraufhin als „Beifahrer“von Pascal Wehrlein ins Ziel.

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FOTO: AP Sebastian Vettel fährt bei Pascal Wehrlein auf dessen Sauber die Ehrenrunde zu Ende, nachdem sein Ferrari in einen Crash verwickelt war.

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