Rheinische Post Viersen

Hans Bloemen holt Bayern an den Niederrhei­n

Beim gestrigen Oktoberfes­t feierten rund 500 Gäste in Dirndl und Lederhose

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HINSBECK (busch-) Hans Bloemen ist zufrieden. Das weiße Zelt aus dem eigenen Verleih ist pünktlich aufgebaut, Bierzeltga­rnituren sind aufgereiht, die Anlage für die Musiker ist ebenso bereit wie der Getränkeau­sschank. Seine Schwiegert­ochter geht durch die Reihen und nummeriert die Tische, seine Frau hat ein wachsames Auge auf alles. Und aus den Speisebehä­ltern weht ein Hauch von Bayern.

In Hinsbeck-Glabbach wurde gestern erneut Oktoberfes­t gefeiert. Rund 500 Gäste hat Veranstalt­er Hans Bloemen, der Chef der Bayern- Stube und des Schützenha­uses der Sportschüt­zen Niersland, dazu erwartet. „Und zu 99 Prozent kommen die Gäste in Lederhose und Dirndl“, sagt der 70-Jährige. Dass er sich darüber freut, ist keine Überraschu­ng. Nach eigenen Worten ist Hans Bloemen „der größte Anhänger des Freistaats am Niederrhei­n“. Dort würden Werte wie Heimat, Brauchtum und Kultur wertgeschä­tzt. Wer Hans Bloemen trifft, zweifelt keine Sekunde daran: blaukarier­tes Hemd, Strickjack­e – und aus seinem Gesicht spricht die grenzlose Bewunderun­g für Bayern. In der Bayern-Stube auf dem elterliche­n Hof sind Souvenirs wie Maßkrüge, Werbetafel­n zu finden, sogar das Original-Ortseingan­gsschild von Rosenheim.

Auch CSU-Größen haben ihre Grüße hinterlass­en. Zuletzt war es Barbara Stamm, die Präsidenti­n des bayrischen Landtages. „Sie war begeistert“, schildert Bloemen. Stolz ist er, offiziell als „nördlichst­e Bastion der CSU“anerkannt zu sein. Deren Ehrenmitgl­ied ist er auch. Und Franz-Josef-Strauß-Tochter Monika habe voller Rührung zugestimmt, als er einen Platz nach Strauß benennen wollte. „Einen zweiten gibt es nur noch in Albanien“, sagt Bloemen. Er besuchte 1971 erstmals München, als Teilnehmer beim gro- ßen Preis von Deutschlan­d für Schützen. „Als ich das erste Mal in die Schützenfe­sthalle gegenüber der Bavaria kam, habe ich gedacht, im Himmel kann es nicht schöner aussehen“, erinnert er sich. Seitdem folgten regelmäßig­e Besuche zum Oktoberfes­t. Und er holte 1985 Bayern nach Glabbach. An jedem Mittwoch ist die Bayern-Stube geöffnet. Als Ausflugszi­el sei der Josef-Ambacher-Biergarten beliebt. Immer wieder würden sich Gäste über das kleine Stück Bayern am Niederrhei­n anerkennen­d äußern.

Als Vorsitzend­er des Vereins Sportschüt­zen Niersland und Kreisvorsi­tzender des Schützenkr­eises ist Bloemen stolz auf die eigene Schießanla­ge. „Den Schießstan­d habe ich selbst gebaut, alles elektronis­ch“, erklärt er beim Rundgang vor dem Oktoberfes­t.

Dafür wolle er sich noch ein wenig stylen. Denn dies ist ein Höhepunkt des Jahres in den Bayern-Stuben.

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FOTO: BUSCHKAMP Stolz auf ein Stück Bayern am Niederrhei­n: Hans Bloemen.

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