Rheinische Post Viersen

Schüler malen Schilder gegen Hundekot

Die Drittkläss­ler der Martinschu­le in Süchteln wehren sich gegen die Hinterlass­enschaften von Hunden auf dem Gelände. Sie haben selbst gemalte Schilder aufgestell­t, um Halter zu sensibilis­ieren, die Haufen zu entfernen

- VON BIANCA TREFFER

SÜCHTELN Kaum hat das leise Klopfen aufgehört, begutachte­n zwölf Paar Kinderauge­n das Ergebnis. „Hoffentlic­h hilft das wirklich und hoffentlic­h klaut keiner die Schilder“, sagt Mia und blickt auf das runde Schild mit rotem Rahmen, das einen Hund zeigt, der gerade ein Häufchen macht. Das ganze Bild ist

„Die Leute halten auf dem Parkplatz, lassen ihren Hund machen und fahren weiter“

Theo Bender

Hausmeiste­r

mit zwei roten Balken durchgestr­ichen. Die Botschaft ist eindeutig: Hier sind Hinterlass­enschaften von Vierbeiner­n unerwünsch­t.

An der Martinschu­le in Süchteln geht man einen neuen Weg, um die Problemati­k von nicht entsorgten Hundehaufe­n auf den Schulwiese­n und Wegen in den Griff zu bekommen. Die Klasse A1 gestaltete im Unterricht Schilder, die auf die Problemati­k hinweisen sollen. Diese Schilder stellten die Drittkläss­ler nun auf den Wiesen rund um das Schulgebäu­de auf. „Es ist leider so, dass viele Hundebesit­zer ihre Tiere auf unseren Grünfläche­n und auf den Wegen, die zur Schule führen, Häufchen machen lassen und diese nicht entsorgen“, sagt Schulleite­rin Sabine Weuthen. Dieses Verhalten habe in letzter Zeit zugenommen. Stadtsprec­her Frank Schliffke be- stätigt, dass der Schulverwa­ltung Beschwerde­n vorliegen. „Das Problem besteht vor allem außerhalb der Schulzeit“, sagt er. Weil Schulhöfe als Spielfläch­e freigeben seien, würden sie nachmittag­s nicht abgeschlos­sen – allerdings sind sie meist eingezäunt und Berichten zufolge damit von Hundehalte­rn gern genutzt, „weil der Hund dort nicht weglaufen kann“, sagt Schliffke.

Immer wieder würden dadurch Schüler und Lehrer auf dem Weg zur Martinschu­le in die Hinterlass­enschaften treten und so Schmutz und Gestank in die Schule bringen, berichtet Marion Bors, die die Idee zu dem Projekt hatte: „Gerade jetzt im Herbst mit dem Laub und der Morgendämm­erung passiert es leider des Öfteren.“Im ersten Anlauf sind neun individuel­l gestaltete Schilder entstanden, die die Kinder jetzt zusammen mit Hausmeiste­r Theo Bender aufgestell­t haben. Jedes Bild haben die Grundschül­er laminiert und mit einem Holzstab versehen. „Es ist sehr ekelig, wenn man in einen Hundehaufe­n tritt. Mir ist das hier schon passiert“, berichtet Hanna, während sie ihrem Klassenkam­eraden Paul das nächste Schild reicht. Der darf den Hammer unter Anleitung von Bender schwingen und das Schild in den Rasen klopfen. „Wir möchten mit dieser Aktion die Hundebesit­zer sensibilis­ieren und motivieren, die Haufen mittels Hundekottü­te zu entfernen“, sagt Weuthen.

Gerne dürften die Tüten danach in den Mülleimern auf den Grünfläche­n der Schule entsorgt werden. Niemand müsse seine Tüte mit bis in die eigene Mülltonne schleppen. „Wir haben hier teilweise einen regelrecht­en Hundetouri­smus. Die Leute halten mit ihrem Auto auf dem vorderen Parkplatz, steigen aus, laufen einmal um die Schule, lassen ihren Hund machen und fahren weiter“, berichtet Bender. Ganz wichtig ist allen, dass die Hundehalte­r wissen: Gegen Hunde hat keiner etwas, wohl aber gegen Menschen, die die Hundehaufe­n ihrer Vierbeiner einfach liegenlass­en.

 ?? RP-FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH ?? Die Kinder der Martinschu­le in Süchteln haben genug: Drittkläss­ler Paul (vorn) und seine Mitschüler haben selbst gemalte Schilder aufgestell­t. Sie wollen, dass Hundehalte­r die Hinterlass­enschaften ihrer Tiere entsorgen.
RP-FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH Die Kinder der Martinschu­le in Süchteln haben genug: Drittkläss­ler Paul (vorn) und seine Mitschüler haben selbst gemalte Schilder aufgestell­t. Sie wollen, dass Hundehalte­r die Hinterlass­enschaften ihrer Tiere entsorgen.

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