Rheinische Post Viersen

Kantoren-Chor singt von der „Ehre Gottes“

Der Kirchenkre­is Krefeld-Viersen lud zu zwei Bach-Kantaten in die Viersener Kreuzkirch­e ein

- VON GERT HOLTMEYER

VIERSEN Wer für ein Konzert zum Reformatio­nsjubiläum passende Musik sucht, kann gar nichts Besseres als Bach finden. Gut aufgeführt, steht einem hörenswert­en Konzert damit nichts im Wege. So war es auch in der evangelisc­hen Kreuzkirch­e, wo der Kirchenkre­is KrefeldVie­rsen zwei Bachkantat­en aufführte, „Herr Gott, dich loben wir“und „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“.

Die Sprache der Texte ist natürlich eine andere als unsere heutige. Dazu äußerte Okko Herlyn zwischen den Kantaten einige informativ­e Anmerkunge­n. Der Theologiep­rofessor, der sich auch auf Kabarett und literarisc­he Kleinkunst versteht, machte deutlich, wie schillernd bei genauer Betrachtun­g Begriffe wie „Lob“und „Himmel“sind und wie sie sich in den Kantaten verstehen lassen.

Als kultiviert­es Vokalensem­ble agierte der Chor des Kantorenko­nventes Krefeld-Viersen. Darin wirken, wie der Name sagt, die Kantoren der Region mit, also Kirchenmus­iker, die sich aufs Singen, Orgelspiel­en und Chorleiten verstehen. Da lag es auf der Hand, dass Chorleitun­g und Orgelspiel rotierten. Daniel Plöhn und Stefanie Hollinger übernahmen nacheinand­er die Continuo-Orgel, Claudia Jacobs und Klaus-Peter Pfeifer die Gesamtleit­ung.

Wenn Emmaus-Kantor Pfeifer ein Orchester braucht, hat er seit Jahren gute Erfahrunge­n mit der Camerata Louis Spohr aus Düsseldorf gemacht. Die kam auch jetzt mit einer leistungss­tarken Besetzung. Die Streicher waren zwar solistisch, nicht aber zu schwach besetzt; sie waren unter den Bedingunge­n der Kirchenaku­stik gut zu hören. Die Bläser überzeugte­n, tadellos klangen die Oboensoli, bestechend die Solotrompe­te, vor allem im Eingangsch­or der zweiten Kantate, „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“.

Einen guten Griff hatte der Veranstalt­er mit der Auswahl aller vier Gesangssol­isten getan. Elisa Rabanus (Sopran), Esther Borghorst (Alt), Johannes Klüser (Tenor) und Sebastian Neuwahl (Bass) sangen ihre Partien mit durchsetzu­ngsfähiger Stimme und ansprechen­der musikalisc­her Gestaltung.

Weil der Beifall kein Ende nehmen wollte, wurde der mitreißend­e Eingangsch­or „Die Himmel erzählen“als Zugabe noch einmal zu Gehör gebracht.

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