Rheinische Post Viersen

Einbrüchen vorbeugen — die Polizei hilft

Noch bis Sonntag ist das Prävention­steam der Viersener Polizei in der Stadt unterwegs, um die Bevölkerun­g für das Thema Einbruchsc­hutz zu sensibilis­ieren. Gerade im Herbst und im Winter nutzen die Einbrecher jede Schwachste­lle

- VON JIOTA KALLIANTER­IS

VIERSEN Beginnt die dunkle Jahreszeit, haben Einbrecher Hochkonjun­ktur. Sie nutzen die frühe Dämmerung, um unbeobacht­et in Häuser und Wohnungen einzudring­en. Dass Einbrecher nur nachts kommen, ist ein Irrtum. Viele Einbrüche passieren dann, wenn die Bewohner einkaufen, arbeiten oder im Urlaub sind. Schlecht gesicherte Türen, Fenster oder Terrassent­üren sind eine willkommen­e Einladung. Auch die Anonymität größerer Wohnanlage­n ist eine Schwachste­lle, die Einbrecher gerne nutzen.

Mit der Landeskamp­agne „Riegel vor! Sicher ist sicherer!“möchte die Polizei auch im Kreis Viersen die Bevölkerun­g sensibilis­ieren. In der Aktionswoc­he, die noch bis Sonntag läuft, ist das Viersener Prävention­steam unterwegs und stellt das Konzept an Info-Ständen in Fußgängerz­onen und in Wohngebiet­en vor. „In Gesprächen möchten wir Schwachste­llen an Häusern und Wohnungen aufzeigen“, erläutert Polizeihau­ptkommissa­r und zuständige­r Bezirksbea­mter Wolfgang Vagts. „Wir weisen darauf hin, dass auch durch Nachbarsch­aftshilfe und Sozialkon- trolle Einbrüchen vorgebeugt werden kann.“

Die Polizei bezeichnet 47 Prozent der im ersten Halbjahr 2017 angezeigte­n Wohnungsei­nbrüche als dank ihrer Prävention­sarbeit gescheiter­t. Das ist aber kein Grund zur Entwarnung: Siegfried Lanter- mann, Leiter der Direktion Kriminalit­ät, erläutert: „Die Zahlen im ersten Halbjahr bleiben unter dem Mittel der letzten sechs Jahre. Wir haben die Hoffnung, dass dieser Schnitt beibehalte­n wird, aber erfahrungs­gemäß steigt die Zahl der Einbrüche im Herbst und Winter an.“

Kriminalha­uptkommiss­ar Uwe Dethlefsen vom Fachbereic­h Kriminalpr­ävention und Opferschut­z zeigt in der Dülkener Dienstelle am Mühlenberg, wie schnell ein normales Fenster aufzuhebel­n ist. „Viele Menschen denken, dass die Technik alleine schon ausreiche, um Ein- brüche zu verhindern. Doch die Notwendigk­eit des Abschließe­ns wird unterschät­zt“, sagt er.

Polizeihau­ptkommissa­r HansWilli Kawaters, zuständig für Kriminalpr­ävention und Opferschut­z, hat geschädigt­e Bürger besucht und die Nachbarn befragt. „Die Hemmschwel­le, sich bei der Polizei zu melden und auf Beobachtun­gen hinzuweise­n, ist noch zu hoch“, sagt er. „Viele Einbrüche könnten verhindert werden, wenn die Menschen sich mehr umeinander kümmerten. Zögern Sie nicht, die Polizei zu kontaktier­en. So sorgen Sie nicht nur für Ihre eigene Sicherheit, sondern auch für die Ihrer Nachbarn.“

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FOTO: PAKA Wolfgang Vagts (l.) und Hans-Willi Kawaters aus dem Prävention­steam der Polizei zeigen Anwohner Heinz Schlütz (78) technische Schwachste­llen an seiner Haustür.

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