Rheinische Post Viersen

Dingelstad-Platz soll 2019 fertig sein

Die Planung für das neue Pfarrheim und den Bischof-Dingelstad-Platz in Bracht schreitet voran. Insgesamt soll das Vorhaben rund 564.000 Euro kosten. Landschaft­sarchitekt Andreas Hermanns setzt auf ein Fischgrätv­erbund

- VON BIRGITTA RONGE

BRÜGGEN Im kommenden Jahr soll das neue Pfarrheim in Bracht gebaut werden. Die katholisch­e Pfarrgemei­nde St. Mariä Himmelfahr­t plant einen Neubau, der zwischen dem alten Pfarrhaus und dem Bischof-Dingelstad-Platz im Ortskern errichtet werden soll. Angedacht ist ein Massivbau mit Ziegelstei­nverblendu­ng und Flachdach. Architekt Gregor Dewey stellte die Planung bei einer Bürgervers­ammlung am Mittwochab­end vor. Die Arbeiten sollen Anfang nächsten Jahres be-

Die Arbeiten sollen 2018 beginnen, noch in dieser Woche werden die Leistungen für den Rohbau ausgeschri­eben

ginnen, noch in dieser Woche werden die Leistungen für den Rohbau ausgeschri­eben.

Dewey rechnet mit einer Bauzeit von etwa neun Monaten. Da für den Leitungsba­u Eingriffe in den Boden vorgenomme­n werden müssen, begleiten Archäologe­n die Arbeiten. Anfang des Jahres hatten diese bereits im Auftrag der Burggemein­de die Baufläche untersucht und Keramik aus dem 12. und 13. Jahrhunder­t und Gruben entdeckt – Hinweise darauf, dass das Gelände im Mittelalte­r schon besiedelt war. Insofern könnten weitere archäologi­sche Untersuchu­ngen während der Bauzeit noch zu Verzögerun­gen führen, erklärte Dewey – doch wenn die Bodenplatt­e fürs neue Pfarrheim erst liege, sei alles gut.

Auch Landschaft­sarchitekt Andreas Hermanns war gekommen, um seinen Entwurf für den Platz zu präsentier­en. Für Schmunzeln un- ter den Gästen sorgte Hermanns’ Sammlung von Fotos, mit denen er all die verschiede­nen Arten von Betonstein­en und Naturstein­en dokumentie­rt hatte, die auf dem Platz und rund um die Kirche in unterschie­dlichen Mustern verbaut sind. Die Mustersamm­lung soll nun einem einheitlic­hen Bild weichen.

Er schlägt vor, auf dem Platz Klinkerste­ine im Fischgrätv­erband zu verlegen – so, wie es jetzt auch für den kleinen Platz vor dem alten Hotel König vorgesehen ist. Dort haben die Arbeiten zur Umgestaltu­ng bereits begonnen. Nicht neu gepflaster­t wird die von Platanen bestandene Fläche, die neben der Gaststätte „Marktjourn­al“als Biergarten genutzt wird. Wollte man dort neue Steine verlegen, müssten die Platanen gefällt werden. Daher wird das Pflaster dort lediglich gereinigt und neu verfugt. Der Platz selbst soll künftig keine Stufen mehr haben.

Ein taktiles Leitsystem im Boden führt sehbehinde­rte Menschen rund um den Platz, zum Eingang des Pfarrheims an der Ostseite und zum Kirchenpor­tal. Statt der bislang 25 Stellplätz­e soll es künftig 22 geben, von denen zwei als Behinderte­nparkplätz­e ausgewiese­n sind. Zwischen Biergarten und Pfarrheim hat Hermanns eine vier mal 15 Meter große Boulebahn vorgesehen, neben der drei weitere Platanen gepflanzt werden. Dort sind ebenso wie an der Seite zum Kirchhof Bänke nach Brüggener Vorbild geplant. Romantisch­es Flair dürften Stockund Strauchros­en verbreiten. An der Westseite gibt es heute einen Durchgang zur Kirchgasse, ein weiterer soll aufgeschni­tten und an den Schnittkan­ten mit Corten-Stahl versehen werden. Aus diesem Material besteht auch der Bücherschr­ank, den die RWE wie in Brüggen auch in Bracht aufstellen will. Die Reste des Dohlenbrun­nens, den der Zeichner des Brüggener Maskottche­ns Burgi, Alfons A. Ehring, 1987 entwarf, werden abgebaut. Die kupfernen Bestandtei­le waren im vergangene­n Jahr gestohlen worden. An dieser Stelle soll ein 8,50 Meter hoher Vereinsbau­m aufgestell­t werden, an dem die örtlichen Vereine ihre Wappen aufhängen können.

Ist das Pfarrheim fertig, kann der Platz umgestalte­t werden. Das dauert Hermanns zufolge etwa sechs Monate, sodass Kirsch davon ausgeht, dass bis zum Dohlenfest 2019 alles fertig sein wird.

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GRAFIK: HERMANNS LANDSCHAFT­SARCHITEKT­UR/UMWELTPLAN­UNG Die Arbeiten sollen Anfang nächsten Jahres beginnen.

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