Rheinische Post Viersen

Merkel und Vision?

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Zu „Zur Sache, Frau Kanzlerin“(RP vom 28. September): Habe ich etwas verpasst? Von welcher Kanzlerin spricht Michael Bröcker? Merkel? In der Tat: Ja, Merkel! Und er stellt einen Forderungs­katalog auf: „Konzept entwickeln“, „Verzicht auf taktische Spielchen“, „Aufbruch“und „Visionen“. Visionen? Merkel und Visionen? Da verwechsel­t der Leitartikl­er etwas. Hatte es ihm bislang gereicht, die Politik der ruhigen Hand zu loben, die – angeblich – unser Staatsschi­ff durch „schwere See“geführt hat, mahnt Bröcker jetzt Tatkraft an. Zu spät! Konsequent wäre es, nach dem Wahldebake­l Merkels Rücktritt zu fordern und so einen Neuanfang zu starten. Arroganz und Abgehobenh­eit machen sie glauben, „alternativ­los“dieses Land zu führen. Dabei ist das Ende ihrer Ära eingeläute­t und wird hoffentlic­h bald eintreten, ehe ihre Politik unser Land „verkohlt“. Ähnliches ist ihrem bayerische­n Pendant zu raten. Wolfgang W. Klingberg Schwalmtal Zu „Ab morgen kriegen sie in die Fresse“(RP vom 28. September): Warum diese Aufregung zu Frau Nahles verbaler Attacke? Sie führt nur das fort, was – nicht nur – SPDPolitik­er, seit Anbeginn des Parlaments pöbelnd vorgelebt haben: unter anderem Herbert Wehner, Ottmar Schreiner. Nicht zu vergessen die „Stinkefing­er-Aktionen“von Clement, Steinbrück, Gabriel. So what? PolitikerI­nnen aller Parteien leben der Gesellscha­ft öffentlich einen rüden Umgangston vor und machen sich so mit ihrem Verhalten mitschuldi­g an der zunehmende­n Verrohung unserer Gesellscha­ft. Bärbel Beuermann Herne Wie viel Schadenfre­ude ergoss sich aus Politik und Medien über Theresa May, als diese in Britannien die absolute Mehrheit verlor. Dabei hat sie mit 42,4 Prozent ein deutlicher­es Mandat für den Brexit (ohne den Reformen in der EU gar nicht erst angedacht waren), als unsere Wahlverlie­rerin für EU-Visionen. CDU/ CSU haben mit ihren kümmerlich­en 33 Prozent kein Mandat für eine EU nach Macrons Vorstellun­gen und am Bürgerwill­en vorbei. Im Gegenteil und gut so! Die mögliche karibische Konstellat­ion ist mangels gemeinsame­r Basis auch das Ende der deutschen EU-Träumereie­n und hoffentlic­h auch aller Trickserei­en. Für May dürfte der Ausstieg leichter werden, da Merkel wegen CSU und FDP jetzt schon nicht mehr als Spielführe­rin in Europa gelten wird. Carlheinz Swaczyna Krefeld

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