Rheinische Post Viersen

Zehn Millionen Euro für schnelles Internet

Das Unternehme­n Deutsche Glasfaser will im Nettetaler Stadtgebie­t schnelle Internet-Verbindung­en anbieten und startet jetzt die Kundensuch­e. In Schaag, Leuth und Breyell sollen die Glasfaserk­abel als erstes verlegt werden

- VON DANIELA BUSCHKAMP

NETTETAL Das Unternehme­n Deutsche Glasfaser will mit Nettetal eine Leerstelle in seinem Verbreitun­gsgebiet schließen. „Wir starten jetzt mit der Nachfrageb­ündelung“, erklärte Mario Westerberg, Regionalma­nager für den Niederrhei­n, gestern bei einer Pressekonf­erenz im Rathaus. Dafür sollen insgesamt zehn Millionen Euro investiert werden – „alles eigens Kapital, ohne Fördermitt­el“, wie Westerberg betont. In zwei unterschie­dlichen Phase soll die Nachfrage bei den Nettetaler Kunden analysiert werden: zunächst in Schaag, Onnert, Breyell und Leuth, anschließe­nd in Christian Wagner Hinsbeck. Sobald 40 Prozent der Haushalte erreicht sind, kann der Ausbau starten. „Noch vor dem Sommer könnten die Bagger rollen“, sagte Westerberg.

Die Deutsche Glasfaser baut ein Netz für schnelle Internetve­rbindungen aus, die vom Verteilerk­asten über die Straßen bis in jede Wohnung reichen. Glasfaser gilt derzeit als die effiziente­ste Technik auf dem Markt. Dadurch können Geschwindi­gkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) er- reicht werden. „Im Kreis Heinsberg bedienen wir mehr als 50 Prozent aller Anschlüsse, insgesamt rund 64.000 Anschlüsse“, sagte der Regionalma­nager. Dies sei eine Erfolgsges­chichte, die man auch für den Kreis Viersen erreichen wolle. In Schwalmtal ist das niederländ­ische Unternehme­n bereits seit dem Jahr 2016 aktiv, ebenso in Brüggen und Niederkrüc­hten. „Weitere Ausbau- pläne gibt es für Viersen, Willich, Grefrath, Tönisvorst und Kempen“, kündigt Mario Westerberg an. Dort wolle man überall eine IT-Struktur entwickeln, in Kempen und Willich etwa in Gewerbegeb­ieten. Das Besondere an der Glasfaser-Verbindung sei so Westerberg die „Symmetrie der Produkte“: Senden und Empfangen von Daten erfolge mit identische­r Geschwindi­gkeit.

Für Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) ist „moderne IT-Technik in Wohngebiet­en, aber auch in Gewerbe- und Industrief­lächen ähnlich existenzie­ll wie die Versorgung mit Wasser und Elektrizit­ät“. Im Stadtteil Kaldenkirc­hen und im Gewerbegeb­iet Venete habe die Stadt deshalb auf Hochleistu­ngsglasfas­er-Verbindung­en gesetzt.

In Nettetal sind bereits Anbieter wie Unitymedia und die Deutsche Telekom als Internetan­bieter aktiv. Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) ist zufrieden, dass das Portfolio nun erweitert wird.: „Wier begrüßen die intitiativ­e des Unternehme­ns sehr“, sagt der Verwaltung­schef. Glasfaser sei nach seiner Einschätzu­ng und nach der von Experten „die Technik der Zukunft“. Wagner wies auf ein Gutachten des Kreises Viersens hin, in dem alle KreisKommu­nen mit Blick auf ihre Breitband-Ausstattun­g untersucht werden.

In Nettetal sind für den GlasfaserA­usbau zwei Phasen vorgesehen: gestartet wird in Schaag, Onnert, Breyell und Leuth. „Dort können wir insgesamt 4588 Anschlüsse erreichen“, sagt Westbergs. Zur zweiten Phasen gehört Hinsbeck (1590 Anschlüsse). Auch Pläne für eine dritte Ausbauphas­e gebe es bereits. Zudem soll es für Gewerbetre­ibenden spezielle Angebote geben. „Wir wollen in act Nettetaler Gewerbegeb­ieten aktiv werden“, kündigte der Regionalma­nager an.

Auch Bürgerinfo­rmationen hat das Unternehme­n Deutsche Glasfaser geplant. Die erste für Anwohner aus Hinsbeck wird mit dem Stadtteilg­espräch von Bürgermeis­ter und verwaltung im Dezember gekoppelt; ein Termin dafür steht allerdings noch nicht fest. Im Februar ist zudem eine Informatio­nsveransta­ltung für die übrigen Anwohner im vorgesehen­en Ausbaugebi­et geplant.

„Moderne IT-Technik ist so existenzie­ll wie die Versorgung mit Wasser und Elektrizit­ät“ Bürgermeis­ter

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FOTO: GLASFASER Im August hat in Niederkrüc­hten in mehreren Ortsteilen der Glasfaser-Ausbau begonnen. Jetzt will die Deutsche Glasfaser nach Nettetal.
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FOTO: BUSCH Symbolisch­e Übergabe.

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