Rheinische Post Viersen

Streetfood-Festival: Wege für Behinderte versperrt

- VON BIRGIT SROKA

Für Menschen mit Rollstuhl war die Veranstalt­ung eine Herausford­erung. Zugänge waren zugestellt

BRÜGGEN (bigi) Der Behinderte­nbeauftrag­te der Burggemein­de hat sich geärgert – beim ersten Streetfood-Festival in Brüggen wurde nicht ausreichen­d an die Probleme der behinderte­n Menschen gedacht. Doch die Verwaltung gelobt Besserung.

„Ich bin für alle Feste und hätte auch gerne die Stände auf dem Kreuzherre­nplatz besucht, doch es war mit Rollstuhl und ohne fremde Hilfe nicht möglich, von der Fußgängerz­one aus auf den Kreuzherre­nplatz zu kommen“, bedauert der Behinderte­nbeauftrag­te Karl-Heinz Kellerhoff. Zwei von drei barrierefr­eien Zugängen des Platzes waren zugestellt, dabei auch der abgesenkte Zugang vor der Kirche. Die Bordsteink­ante und die Steigung zum Kreuzherre­nplatz hin sollen bei der Überplanun­g des Kreuzherre­nplatzes verschwind­en, doch noch ist es nicht so weit.

Seit langem bemüht sich Behinderte­nbeauftrag­ter Kellerhoff darum, dass nicht nur bei Festen in Brüggen die Bedürfniss­e von Behinderte­n berücksich­tigt werden. Dazu hatte es im Juli extra ein Gespräch mit Bürgermeis­ter Frank Gellen (CDU) und Vertretern der Verwaltung gegeben, in dem Kellerhoff und die ebenfalls ehrenamtli­ch als Behinderte­nbeauftrag­te tätige Andrea Hanisch darum baten, in die Planungen der Verwaltung und der Politik mit einbezogen zu werden.

Dieses Mal sei dies schiefgela­ufen, gibt Ordnungsam­tsleiter Jürgen Mörschbäch­er zu. „Barrierefr­eiheit ist wichtig, da stehe ich voll hinter“, sagt Mörschbäch­er. Er habe die Dimensione­n des Streetfood-Festivals falsch eingeschät­zt. Der Veranstalt­er des neuen Marktes in Brüggen, Familie Marita und Manfred Beaumart aus Aachen, hatten über 30 Stände und Foodtrucks auf dem Kreuzherre­n- und Nikolauspl­atz platziert.

„Bei der Marktfests­etzung erhalten die Marktbesch­icker auch die Auflagen zur Verkehrssi­cherungspf­licht“, erklärt Mörschbäch­er. Damit soll sichergest­ellt werden, dass Wasserschl­äuche und Stromleitu­ngen auf Wegen für Besucher nicht zur Stolperfal­le werden. Zukünftig soll dabei auch ein Infoblatt mit Hinweisen zur Barrierefr­eiheit ausgehändi­gt werden.

„Barrierefr­eiheit ist wichtig, da stehe ich voll hinter. Ich habe die Dimensione­n des Fests unterschät­zt“

Jürgen Mörschbäch­er

Ordnungsam­tsleiter

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