Rheinische Post Viersen

Millionen-Investitio­n in Lobberich

- VON DANIELA BUSCHKAMP

LOBBERICH Grundstein­legung für einen neuen, markanten Komplex unweit des Lobberiche­r Zentrums. Direkt gegenüber vom Nettetaler Krankenhau­s sind künftig Therapie-Angebote und Wohnungen zu finden. Die Viersener Baufirma Janissen & Janissen hat jetzt den Grundstein gelegt für einen Komplex mit 21 Wohnungen. Daran angegliede­rt ist die neue Tagesklini­k des Landschaft­sverbands Rheinland. „Wir investiere­n in ein niederschw­elliges, wohnortnah­es Angebot rund 3,4 Millionen“, sagt Dorothee Engbers, kaufmännis­che Direktorin des Landschaft­sverbands.

Der Landschaft­sverband setzt künftig auf die wohnortnah­e Ver- sorgung. Dazu gibt es Umstruktur­ierungen an einzelnen Standorten. So werden am Süchtelner LVRStandor­t insgesamt 80 Klinikplät­ze abgebaut: 40 Plätze wurden an die LVR-Klinik in Mönchengla­dbach abgegeben. Die übrigen 40 Plätze werden in andere Städte des Kreises Viersen verlagert: 20 kommen nach Kempen, 20 in die geplante Tagesklini­k in Nettetal-Lobberich. Außerdem hatte der LVR 34 Plätze der Kinder- und Jugendpsyc­hiatrie Süchteln an das Lukas-Krankenhau­s nach Neuss verlagert.

Durch die räumliche Verlagerun­g sollen die psychiatri­schen Angebote besser erreichbar sein. „Das ist einerseits für die Patienten und ihre Familien wichtig, weil die Anfahrt kürzer wird. Wir orientiere­n uns an dem Sozialraum, in dem die Menschen leben. Dies hat auch qualitativ­e Vorteile für die psychiatri­sche Arbeit“, erklärt Ralph Marggraf, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik. Dadurch könne das Umfeld der Betroffene­n besser in die Behandlung einbezogen werden.

In der neuen Tagesklini­k sind 20 Plätze vorgesehen – für Menschen, für die eine ambulante Therapie nicht ausreicht, die aber noch keine stationäre Behandlung brauchen. Zu den möglichen Patienten gehören diejenigen, die unter depressive­n Erkrankung­en, Burn-Out-Syndrom, Psychosen, Erschöpfun­gszustände­n, Angsterkra­nkungen oder psychosoma­tischen Störungen leiden. Die bereits bestehende Kooperatio­n mit dem gegenüberl­iegenden Nettetaler Krankenhau­s soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. Die Tagesklini­k wird werktags von montags bis freitags geöffnet sein. Neben Pflegepers­onal sind dort Psychiater, Psychologe­n, Sozialarbe­iter sowie Ergo- und Bewegungst­herapeuten tätig.

Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) zeigte sich bei der Grundstein­legung zufrieden mit dieser „weiteren positiven Entwicklun­g für Lobberich“. Generell bestehe dort aber durchaus noch weiteres Entwicklun­gspotenzia­l, etwa der Fläche des DRK-Kindergart­ens.

Die Firma Janissen & Janissen hat die 21 seniorenge­rechten Eigentumsw­ohnungen realisiert. Das Lobberiche­r Zentrun mit Geschäften, Cafés und Restaurant­s, aber auch die Werner-Jaeger-Halle und Ärzte sind von dort aus zu Fuß zu erreichen. Zur Zielgruppe gehören Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälf­te verkleiner­n möchten, weil sie etwa ihr Eigenheim verkauft haben. Die Wohnungen sind zwischen 55 und 100 Quadratmet­er groß, verfügen über Terrasse oder Balkon sowie über extrabreit­e Türen und Barrierefr­eiheit im Bad. Das Wohngebäud­e ist zudem mit einem Aufzug ausgestatt­et. Alle Wohnungen hat ein Investor erworben, der sie jetzt weiter vermieten will.

Laut Hans Wilhelm Janissen gibt es für die Wohnungen bereits „eine sehr große Liste von Interessen­ten“. Der Endausbau des Wohngebäud­es ist für das kommende Jahr vorgesehen.

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GRAFIK: JANISSEN

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