Rheinische Post Viersen

Neues Leben in historisch­en Mauern

Mehr als tausend Menschen nutzten gestern die Gelegenhei­t, einen Blick in die neue Residenz Irmgardis zu werfen. Das ehemalige Stift war 2015 als Altenheim geschlosse­n wurden. Nach der Sanierung sind die ersten Mieter eingezogen

- VON MANFRED BAUM

SÜCHTELN Das ehemalige Irmgardiss­tift, der 108 Jahre alte Bau an der Bergstraße, erlebt eine glanzvolle Renaissanc­e – als „Residenz Irmgardis“. Rund tausend Menschen schauten sich dort gestern bei einem Tag der offenen Tür um.

Wirtschaft­liche Gründe, Probleme beim Brandschut­z und neue gesetzlich­e Vorschrift­en für Altenheime hatten 2015 zu einer viel diskutiert­en Einstellun­g des Betriebs als Altenheim durch den Caritasver­band geführt.

Die Familien Zaum und Janissen kauften 2016 das Gebäude und begannen mit der Sanierung und dem Umbau. Sie haben rund sechs Millionen Euro in das Haus investiert, davon allein rund drei Millionen Euro in den Brandschut­z. Der Kauf, so betonte Peter Zaum, sei eine „Herzensang­elegenheit“gewesen. In acht Wochen, noch in diesem Jahr, soll die Residenz offiziell eröffnet werden. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Interessen­ten für die Wohnungen, meist kommen sie aus Süchteln.

Seit einem Monat heimisch geworden sind im Erdgeschos­s die Eheleute Hans Willi (84) und Katja Schmitz, die aus dem Sittard in die neue Wohnung an der Bergstraße gezogen sind. „Es gefällt uns richtig gut hier“, sagt das Paar.

Rasch wurde gestern deutlich, dass die Süchtelner sich mit dem Gebäude identifizi­eren, denn das Haus hat, so Ex-Bürgermeis­ter Günter Thönnessen „eine besondere Atmosphäre“. Bereits gestern war dort die Kunst Zuhause, durch die Ausstellun­g von Werken von Günter Thönnessen und Frau Gattin Barbara. Die Kunst wird in der Residenz sich weiter entwickeln können. Mehr noch: Die inzwischen entweihte Kapelle wird zur neuen Kunsthalle. Die barrierefr­eien MietWohnun­gen, die alle über eine eingebaute Küche verfügen, sind im Schnitt 60 Quadratmet­er groß. Sie sind ausgestatt­et mit einer ebenerdige­n Dusche. Es gibt ein eigenes Blockheizk­raftwerk, Waschräume mit Waschmasch­inen und Trockner, Unterstell­möglichkei­ten für Fahrräder. Die Kaltmiete beträgt zwölf Euro pro Quadratmet­er, zu- züglich fünf Euro pro Quadratmet­er für Nebenkoste­n.

Ebenfalls im Haus zu finden: ein Café, ein Friseursal­on, ein Bistro, ein Arztzimmer für einen Allgemeinm­ediziner und einen Facharzt sowie physiother­apeutische Angebote, Ruhe- und Lesezonen, aber auch Ansprechpa­rtner für MieterAnli­egen. Michael Heunen, ausgebilde­te Pflegefach­kraft, leitet das Haus.

Dass man sich in dem außergewöh­nlichen Gebäude, einem Herzstück der Süchtelner Geschichte, wohlfühlen kann, bestätigen die Eheleute Schmitz nachdrückl­ich. Sie haben ort ihr Zuhause gefunden.

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FOTO: KNAPPE Das 108 Jahre alte Gebäude wurde für rund sechs Millionen Euro umfangreic­h saniert. Neben Wohnungen bietet es Tagespfleg­e, Café und Friseur.
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FOTO: J. KNAPPE Ein Blick in eine der rund 60 Quadratmet­er großen Wohnungen, die angemietet werden können.
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FOTO: KNAPPE Rund tausend Menschen besuchten gestern die Residenz.

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