Rheinische Post Viersen

TV Lobberich gewinnt spannendes Stadtderby

Durch einen 28:26-Heimsieg verdrängte­n die Lobberiche­r den TSV Kaldenkirc­hen von der Tabellensp­itze der Handball-Verbandsli­ga.

- VON WILTRUD WOLTERS

NETTETAL „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“skandierte­n die Spieler des TV Lobberich glückselig. Im nervenaufr­eibenden Derby siegten die Lobberiche­r aufgrund der überzeugen­den Leistung in der zweiten Hälfte vollkommen verdient 28:26 (10:14) gegen den Nachbarn TSV Kaldenkirc­hen. Die Lobberiche­r verdrängte­n den TSV mit diesem Erfolg von der Tabellensp­itze der Handball-Verbandsli­ga. Gemessen an den Minuspunkt­en haben die Lobberiche­r nun die Nase vorn.

In der rappelvoll­en Werner-Jaeger-Halle kochte die Stimmung. Kaldenkirc­hens Fans und die Anhänger des TV Lobberich sorgten für einen beeindruck­enden Rahmen. Die Beteiligte­n waren begeistert. „Toll“, „cool“, „geil“oder „genial“sei es gewesen, meinten Aktive wie Zuschauer unisono. Draußen vor der Halle sorgte die Polizei mit ihrer Anwesenhei­t dafür, dass sich die Gemüter schnell wieder abkühlten.

Auf dem Feld setzten die Gäste zunächst die Akzente. Nach dem 6:6 zogen sie über 12:8 davon. Danach griff Lobberichs Trainer Christophe­r Liedtke selbst aktiv ein. Fortan bildete er gemeinsam mit Simon Hinzen und Felix Himmel die Rückraumbe­setzung der Gastgeber. Kaldenkirc­hen bedachte Liedtke sofort mit einer Manndeckun­g und hatte bis zum 14:10 zur Pause alles im Griff.

Nach dem Wechsel sollte sich das schlagarti­g ändern. Die Lobberiche­r nahmen nun TSV-Spielmache­r Steffen Coenen mit einer Manndeckun­g aus dem Spiel. Es war der entscheide­nde Schachzug. Der TSV fand selten Mittel gegen die nun starke Lobberiche­r Defensive. Die Spieler leisteten sich zahlreiche Fehlpässe und technische Fehler. Hinzu kamen Fehlwürfe und Zeitstrafe­n. Der Vorsprung war bereits in der 37. Minute mit dem 15:15 durch Hinzen dahin. Unter dem Jubel der Fans brachte der erneut bärenstark­e Himmel (9) Lobberich 16:15 in Führung. Er profitiert­e davon, dass Liedtke und Hinzen ihn wie später auch die Außenspiel­er in Wurfpositi­onen brachten. Kaldenkirc­hens Defensive schien in Ehrfurcht vor Liedtke zu erstarren. „Wir sind auf ihn reingefall­en“, sagte Trainer Philipp Clodt hinterher.

Beide Teams lieferten sich in der Folge einen Kampf auf Augenhöhe. In der 49. Minute legte der TSV mit dem 21:20 durch Tötsches letztmalig die Führung vor. Danach drehte Lobberich die Partie durch Tore von Himmel, Jan-Christophe­r von Eycken und Florian Mähler zum 23:21. Die Treffsiche­rheit von den Außenposit­ionen gab in dieser Endphase den Ausschlag. Während der TSV an Niklas Bastians im Lobberiche­r Tor scheiterte, nutzte Lobberich seine Möglichkei­ten, wie zum Beispiel Florian Mähler mit dem 26:24.

Vollkommen ausgepumpt aber strahlend jubelte Lobberichs Trainer Christophe­r Liedtke. „Der Cleverere hat gewonnen“, sagte er. Phillip Clodt wertete die Niederlage als einen Schuss vor den Bug. „Lobberich hat verdient gewonnen. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenomme­n haben. Wir müssen daraus lernen, denn eine Mannschaft ist nur eine Mannschaft, wenn sie auch zusammen verlieren kann“, meinte der TSV-Trainer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany