Rheinische Post Viersen

„Wir wollen den maximalen Erfolg“

In seiner zweiten Saison als Trainer des Fußball-Landesligi­sten sorgt Andreas Schwan mit seinem Team für Furore. Von der ersten Saisonnied­erlage lässt er sich die Laune nicht verderben. Er freut sich auf das Gipfeltref­fen beim TSV Meerbusch.

- VON DAVID BEINEKE

NETTETAL Am Wochenende hat es auch Union Nettetal in der FußballLan­desliga erwischt. Ausgerechn­et vor dem Topspiel am nächsten Samstag beim TSV Meerbusch setzte es im Heimspiel gegen die SSVg. Heiligenha­us mit 0:3 die erste Saisonnied­erlage. Immerhin, weil auch die Meerbusche­r nicht gewannen, geht Union als Tabellenfü­hrer ins Gipfeltref­fen. Über das erste verlorene Spiel, den Vergleich mit dem Titelfavor­iten Meerbusch und den traumhafte­n Saisonstar­t sprach unsere Redaktion mit Union-Trainer Andreas Schwan.

Herr Schwan, Sie haben schon am Samstag gespielt, um anschließe­nd entspannt einen Mannschaft­sabend feiern zu können. Wie war die Stimmung angesichts der Niederlage?

SCHWAN Ich war selbst dabei, und natürlich gab es eine gewisse Enttäuschu­ng. Aber im Nachhinein war es gut, dass wir direkt nach der Niederlage diesen Team-Abend hatten, um das Spiel aufzuarbei­ten. Uns war allen klar, dass wir irgendwann auch mal verlieren werden. Wir waren nicht schlechter, sondern uns hat in der einen oder anderen Situation das Matchglück gefehlt, das wir davor in einigen Spielen hatten. Ich denke, dass wir als Mannschaft gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehe­n.

Mit etwas Abstand zum Spiel. Was waren die Gründe für die Niederlage?

SCHWAN Wir haben einen tollen Start erwischt und uns vier klare Chancen erspielt, wovon wir in den Wochen zuvor mindestens zwei genutzt hätten. Dann wäre das Spiel komplett anders gelaufen. Ich habe das Thema Matchglück angesproch­en, das kann man nicht jede Woche haben. Aber ich will die Niederlage nicht nur auf fehlendes Glück zurückführ­en. Vielleicht waren wir nach dem guten Start ins Spiel auch zu ungeduldig, aber das geht jungen Mannschaft­en eben manchmal so. Da muss man eben auch mal hintenheru­m spielen. Außerdem waren wir in der Box nicht effektiv genug, da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. In dieser sehr ausgeglich­enen Liga müssen wir jede Woche alles geben und sehr effektiv sein.

Überwiegt denn jetzt aktuell noch der Ärger über die Niederlage oder die Freude über die Entwicklun­g Ihrer Mannschaft?

SCHWAN Der Start war in dieser Form nicht vorhersehb­ar, das macht uns stolz. Aber natürlich wollen wir den maximalen Erfolg, dennoch ärgere ich mich nicht lange über diese Niederlage, denn ich weiß sie sehr wohl einzuschät­zen. Wie ich schon erwähnte, hätte das Spiel auch ganz anders laufen können.

Ist Ihr im Sommer stark veränderte­s Team schon so gefestigt, dass es die Niederlage schnell wegsteckt? Zumal ja in Meerbusch ja gleich die nächste folgen könnte.

SCHWAN Vor dem Hintergrun­d der Veränderun­gen im Sommer waren Rückschläg­e einkalkuli­ert. Es wird sich zeigen, wie wir damit umgehen. Feststeht aber, dass die Konstellat­ion in Meerbusch eine ganz andere sein wird. Als erklärter Titelkandi­dat wird sich der TSV gegen uns sicher nicht hinten reinstelle­n. Wir freuen uns auf diese Topspiele wie gegen Velbert und Kapellen. Wir werden alles daran setzen, Tabellenfü­hrer zu bleiben. Meerbusch steht sicher mehr unter Druck, und unsere Sinne wurden durch die Niederlage noch mal geschärft.

Was bedeutet es, dass Meerbusch auch Punkte liegenläss­t?

SCHWAN Meerbusch ist eine Mannschaft mit Oberliga-Qualität. Wenn so eine Mannschaft nicht jedes Spiel gewinnt, bedeutet das, dass die Liga sehr ausgeglich­en ist. Daraus ziehe ich den Schluss für die Saison, dass die Meistersch­aft erst ganz zum Schluss entschiede­n wird.

Egal wie das Topspiel ausgeht, müssen Sie Ihre Saisonziel­e nicht nach oben korrigiere­n?

SCHWAN Wir haben gesagt, dass wir mit unserer neuen Mannschaft eine gute Rolle spielen wollen. Das machen wir derzeit. Wir schießen viele Tore und haben unsere Balance zwischen Offensive und Defensive im Vergleich zur Vorsaison schon verbessert. Insofern ist alles im grünen Bereich. Unser aktueller Tabellenpl­atz ist aber nur eine Momentaufn­ahme, es ist gerade mal ein Drittel der Saison gespielt. Wir gucken jetzt nicht darauf, was nächsten Mai sein könnte. Wenn wir weiter hart arbeiten und tatsächlic­h die nötigen Punkte holen sollten, werden wir uns nicht gegen den Aufstieg wehren. Teams wir Meerbusch, Kapellen und Velbert wollen hoch. Wir schauen von Spiel zu Spiel, und wenn am Ende keiner aufsteigen möchte, dann machen wir es eben.

Was sind für Sie die Überraschu­ngen und Enttäuschu­ngen der Saison?

SCHWAN Dass wir so stabil sind, überrascht sicher nicht nur uns selbst, sondern auch viele andere in der Liga. Eine Mannschaft wie Velbert hat sich sicher mehr ausgerechn­et. Aber die schreibe ich noch lange nicht ab. Auch Meerbusch und Kapellen haben sicher noch etwas zuzulegen.

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FOTO: FUPA Union-Trainer Andreas Schwan möchte noch nicht allzu weit in die Zukunft schauen, sondern von Spiel zu Spiel denken.

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