Rheinische Post Viersen

Kurden und Syrer erobern offenbar IS-Hochburg Rakka

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RAKKA (rtr) Die radikalisl­amische IS-Miliz ist in ihrer einst wichtigste­n syrischen Hochburg Rakka offenbar geschlagen worden. Von den USA unterstütz­te kurdische und arabische Kämpfer hätten den Ort vollständi­g unter ihre Kontrolle gebracht, teilte die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte mit. Die Syrischen Demokratis­chen Streitkräf­te (SDF) erklärten, sie hätten mit dem Krankenhau­s und dem Stadion die beiden letzten großen Bastionen des sogenannte­n Islamische­n Staats in der Stadt eingenomme­n. Formell werde der Sieg erst verkündet, wenn alle Minen und ISWidersta­ndsnester beseitigt seien, sagte ein SDF-Sprecher.

Rakka galt als Hauptstadt des IS in Syrien. Zusammen mit Mossul im Irak bildete es eine der zentralen Achsen in dem vom IS ausgerufen­en Kalifat. Aus Mossul wurden die Islamisten im Sommer vertrieben.

Kämpfer holten die schwarze Flagge des IS vom Dach des Krankenhau­ses. Es war die letzte IS-Flagge, die noch über der Stadt wehte. Im nahe gelegenen Stadion wurde die Flagge der kurdischen YPG-Miliz gehisst. Die YPG stellt die stärkste Einheit innerhalb der SDF.

Der IS hatte Rakka 2014 erobert. Von dort aus wurden auch zahlreiche Angriffe und Anschläge im Ausland geplant. Doch seit diesem Jahr befindet sich der IS auf dem Rückzug. In Syrien wurde die Miliz weitgehend in ein Gebiet am Euphrat und in die umliegende Wüste zurückgedr­ängt.

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