Rheinische Post Viersen

Der Fall Sawsan Chebli

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Sawsan Chebli (SPD) ist seit 2016 Berliner Staatssekr­etärin. Zuvor war sie ab 2014 unter Frank-Walter Steinmeier (SPD) stellvertr­etende Sprecherin des Außenamtes. Sie wurde 1978 in Berlin geboren, erhielt die deutsche Staatsbürg­erschaft aber erst mit 15.

Die Staatssekr­etärin wurde bei einer Podiumsdis­kussion vom Vorsitzend­en HansJoachi­m Kiderlen nicht erkannt, als dieser sie zu Beginn der Veranstalt­ung begrüßen wollte. „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und schön sind sie auch noch“, sagte der Vorsitzend­e nachdem sich Sawsan Chebli in der ersten Reihe gemeldet hatte.

Auf Facebook schrieb die 39-Jährige nach der Podiumsdis­kussion, sie sei „geschockt“gewesen. „Unter Schock: Seximus“lautete die Überschrif­t ihrer Schilderun­g in dem sozialen Netzwerk. Chebli erklärte, sie wolle eine Sexismus-Debatte

anstoßen. In den sozialen Netzwerken erntete Sawsan Chebli für ihre Aussage viel Spott und Hass, allerdings auch Zuspruch. Es ist nicht das erste Mal, dass die Berliner Staatssekr­etärin sich massiven Anfeindung­en gegenüber sieht. Wegen ihrer palästinen­sischen Abstammung wurde sie schon öfters verbal angegriffe­n. Damit ist eine neue Eskalation­sstufe im spanisch-katalanisc­hen Konflikt erreicht. Madrid tut derzeit alles, um die Nationalis­ten in der abtrünnige­n Region in Rage zu versetzen – ein überharter Polizeiein­satz beim Referendum, ein Ultimatum an die Regionalre­gierung und die Verhaftung­en der beiden Repräsenta­nten der Bewegung, Sànchez und Jordi Cuixart, seinen Mitstreite­r der Partnerorg­anisation Omnium Cultural. Freilich ist auch der Unabhängig­keitskämpf­er aus Barcelona nicht unschuldig an der Konfrontat­ion. Der studierte Politologe und Hochschull­ehrer an der Autonomen Universitä­t Barcelona war stets kompromiss­los, als es um mehr Autonomie für Katalonien ging. Er woll-

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