Rheinische Post Viersen

14 Verletzte bei Kellerbran­d in Brüggen

Ein Mehrfamili­enhaus an der Brachter Straße war schnell voller Qualm. Die Einsatzkrä­fte brachten zehn Bewohner vorsorglic­h in ein Krankenhau­s. Die Polizei vermutet Brandstift­ung und hat die Ermittlung­en aufgenomme­n

- VON HEIKE AHLEN

BRÜGGEN Schock für die Bewohner eines Mehrfamili­enhauses an der Brachter Straße in Brüggen in der Nacht zu gestern: Gegen 2 Uhr wurden sie vom Lärm der Rauchmelde­r im Treppenhau­s geweckt. Wer die Wohnungstü­r öffnete, stand sofort im dichten Qualm. Teilweise begann der Rauch auch schon, unter den Türen hindurch in die Wohnungen einzudring­en.

Als die ersten Einsatzkrä­fte eintrafen, sahen sie Menschen an den Fenstern stehen. Zwei von ihnen transporti­erten sie dann über die Drehleiter hinunter, die anderen konnten das Haus über Steckleite­rn verlassen.

Der Brandherd lag im Keller des Hauses, wo sich eine enorme Hitze entwickelt hatte. Eine technische Ursache ist laut Polizeiang­aben auszuschli­eßen. Es bestehe der Verdacht einer fahrlässig­en oder vorsätzlic­hen Brandstift­ung. Die Ermittlung­en dauern an.

Auch nach dem Ablöschen der Flammen bleibt das Gebäude noch stark verraucht, fast alle Wohnungen waren davon betroffen. Das Haus ist nach Angaben der Feuerwehr zunächst nicht bewohnbar. 14 Personen wurden leicht verletzt, vornehmlic­h durch Rauchgasve­rgiftungen. Zehn von ihnen nahm der Rettungsdi­enst zur Untersuchu­ng mit in ein Krankenhau­s. Weitere acht Personen wurden von Mitarbeite­rn des Ordnungsam­ts betreut, kamen aber anschließe­nd alle bei Freunden und Bekannten unter, sodass keine Notunterku­nft eingericht­et werden musste.

Für die Feuerwehr waren insgesamt 36 Kräfte aus beiden Löschzügen der Gemeinde, Brüggen und Bracht, im Einsatz. Später kam noch der Gerätewage­n Atemschutz des Kreises Viersen hinzu, der in Dülken stationier­t ist. Er sorgte dafür, dass die Brüggener Wehr zum Morgen hin wieder mit allen erforderli­chen Gerätschaf­ten ausgerüste­t war, falls es noch einen Folgeeinsa­tz gegeben hätte.

Zwei Stunden nach dem Ausbruch des Brandes war die Konzentrat­ion an Kohlenmono­xid noch so hoch, dass es eine Gefahr bedeutet hätte, die Wohnungen ohne Atemschutz zu betreten. Die Feuerwehr lüftete umfangreic­h und war bis nach 6 Uhr im Einsatz.

Am Rande des Geschehens, aber nicht unmittelba­r durch den Einsatz selbst, verletzten sich auch zwei Feuerwehrl­eute. Nach einer ambulanten Behandlung konnten sie das Krankenhau­s wieder verlassen.

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FOTOS (2): HAH Die Wehrleute transporti­erten zwei der Bewohner über die Drehleiter aus dem Gebäude heraus, die anderen konnten es über Steckleite­rn verlassen. Der Brandherd lag im Keller des Mehrfamili­enhauses.
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Die Einsatzkrä­fte waren bis nach 6 Uhr im Einsatz.

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