Rheinische Post Viersen

Vorhaben darf nicht zur Belastung werden

Kritiker der in Venete geplanten Müllumlade­station organisier­en eine Versammlun­g

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KALDENKIRC­HEN (busch-) Bei ihrer Klausurtag­ung zum Haushalt hat sich die CDU-Fraktion mit den Bedenken von Anwohnern zur geplanten Müllumlade­station im Gewerbegeb­iet Venete beschäftig­t.

Wie Fraktionsc­hef Jürgen Boyxen hervorhebt, sei es aber nicht die Stadt, sondern der Kreis Viersen, der die Errichtung der Umladestat­ion wünscht. Die Fläche befinde sich im Eigentum der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft des Kreises Viersen. „Die Stadt Nettetal hat insoweit keinen eigenen Gestaltung­sspiel- raum“, so Boyxen. Sie sei insbesonde­re nicht Genehmigun­gsbehörde. „Doch die CDU-Fraktion wird die Bedenken der Bürger aufnehmen und in das Genehmigun­gsverfahre­n einbringen“, so der Fraktionsc­hef. Diese Sorgen müssten ernst genommen werden: Es dürfe weder eine unzumutbar­e verkehrlic­he Belastung geben noch dürfe die Wohnqualit­ät in Kaldenkirc­hen durch Emissionen beeinträch­tigt werden.

Der Abfallbetr­ieb des Kreises Viersen (ABV) will ab Juni 2018 im Gewerbegeb­iet Venete ein Wert- stoff- und Logistikze­ntrum bauen lassen. Dort sollen Haushaltsa­bfälle aus den Kommunen umgeschlag­en werden; zudem Privatleut­e Haushaltsa­bfälle abgeben. 150 000 Tonnen Unrat sollen dort pro Jahr umgeschlag­en werden.

Anwohner wie Werner Jobst befürchten mehr Verkehr und Geruchsbel­ästigungen. Sie haben sich im Netzwerk Facebook in der Gruppe „Venete ja, aber nicht so“zusammenge­funden. Sie wollen eine Versammlun­g organisier­en, um über die möglichen Protestfor­men – etwa eine Unterschri­ftensammlu­ng – zu beraten.

Auch die WiN-Fraktion um Hajo Siemes steht dem Vorhaben eher kritisch gegenüber: „Diese erste Ansiedlung ist sicher nicht das von allen gewünschte Leuchtturm-Projekt“. Zumal das Thema Müll eher negativ besetzt sei. Das Abfallzent­rum sei kein Betrieb, der Gewerbeste­uereinnahm­en brächte. Außerdem würden nur zwölf neue Arbeitsplä­tze entstehen – dafür sei der Flächenver­brauch mehr als 21.000 Quadratmet­er hoch.

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