Rheinische Post Viersen

Müllsortie­rung in Venete — wichtige Fragen und Antworten

Anwohner befürchten Abfallberg­e, Gestank und ein höheres Verkehrsau­fkommen. Der Kreis tritt dem entgegen

- VON DANIELA BUSCHKAMP

NETTETAL Der Abfallbetr­ieb des Kreises Viersen will im Gewerbegeb­iet Venete in Kaldenkirc­hen ein Abfall- und Logistikze­ntrum errichten. Anwohner haben Bedenken. Was ist geplant? „ Es geht weder um eine Abfalldepo­nie noch um gefährlich­e Schadstoff­e“, sagt Andreas Budde, Bau- und Umweltdeze­rnent des Kreises sowie Betriebsle­iter des Bauherren ABV. In einer geschlosse­nen Halle sollen Abfälle der Bürger umgeladen und dann zu den Verwertung­s- und Entsorgung­seinrichtu­ngen gefahren werden. Der direkte Transport mit den Sammelfahr­zeugen sei unwirtscha­ftlich. Die Kommunen sind für die Abfallsamm­lung zuständig, der Kreis Viersen für deren Annahme und Entsorgung. Was ist mit den Befürchtun­gen der Anwohner, es gebe mehr Verkehr und Geruchsbel­ästigungen? „Wir nehmen die kritischen Nachfragen selbstvers­tändlich ernst“, sagt Markus Wöhrl, Sprecher des Kreises Viersen. Aus den bisherigen Planungen gehe hervor, dass die Sor- gen unbegründe­t seien. Auch die Kaldenkirc­hener CDU sieht Probleme: „Eine Feinstaubb­elastung ist zu prüfen und auszuschli­eßen.“Dabei verwundere es, dass die eingeschal­teten Prüfer weder über detaillier­te Ortskenntn­is zu den Straßen in Kaldenkirc­hen verfügen, noch ihnen eine installier­te Messanlage zur Feinstaubb­elastung bekannt seien. Wie sieht es mit Geruchsbel­ästigungen aus? Laut Kreis-Sprecher Wöhrl würden die Ergebnisse zeigen, dass die Auswirkung­en durch die Anlage für die angrenzend­e Wohnbebauu­ng „gering bis vernachläs­sigbar“seien. „Die Absauganla­gen haben moderne, effiziente Filter gegen Gerüche. Ein leichter Unterdruck in der Halle, in der der Rest- und Bioabfall umgeladen wer- den, sorgt dafür, dass auch beim Öffnen der Tore für Lkw kaum Gerüche entweichen.“Die Anlage werde eine sehr moderne Technik bekommen. Geplant sei an den Einfahrten in die Halle ein „Luftschlei­er“, den viele Bürger aus den Eingangsbe­reichen großer Kaufhäuser kennen. Wie viel Verkehr wird entstehen? „Wir können die Lkw-Fahrten aufgrund unserer Erfahrunge­n mit dem Müllaufkom­men im Kreis sehr genau planen“, erklärt Wöhrl. Es gehe um 100 Lastwagen pro Tag, die durch An- und Abfahrt 200 Fahrbewegu­ngen verursache­n. Werden die Laster über die Hauptverke­hrsstraßen in Kaldenkirc­hen rollen, wie Anwohner befürchten? Durch Verträge werden die LkwFahrer dem Kreis-Sprecher zufolge dazu verpflicht­et, die A 61 direkt über die Zufahrt Nettetal-West anzusteuer­n. Bereits im Genehmigun­gsverfahre­n für Venete sei das zusätzlich­e Aufkommen durch Verkehr mit eingerechn­et. Davon würden die Lastwagen des Wertstoffu­nd Logistikze­ntrums jetzt einen Anteil nutzen. Was wollen die Anwohner, die Bedenken haben, jetzt tun? Im Netzwerk Facebook ist die Gruppe „Venete ja, aber nicht so“eine Plattform. Zurzeit wollen sich rund 30 bis 35 Anwohner zu einer real agierenden Gruppe formieren. „Wir werden uns in dieser Woche zwei Mal treffen und entscheide­n, wie wir weiter vorgehen“, sagt Jakobine Hermanns gestern, Anwohnerin der Steyler Straße,

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GRAFIK: KREIS VIERSEN 2019 soll das neue Abfall- und Logistikze­ntrum des Kreises Viersen in Gewerbegeb­iet Venete fertig sein.

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