Rheinische Post Viersen

Leerstehen­de Altbauten — CDU für Offensive

„Leerstände sind eine Gefahr für unsere Stadt.“Die Christdemo­kraten beantragen, dass die Stadtverwa­ltung Eigentümer besser berät — und sind auch bereit, für eine „Reaktivier­ungs-Offensive“Geld in den Haushalt 2018 einzustell­en

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Viersens Christdemo­kraten betrachten leerstehen­de Altbauten in der Stadt mit Sorge. „Insbesonde­re in den Innenstadt­bereichen fällt die Zunahme leerstehen­der Altbauten auf“, sagt der CDUFraktio­nsvorsitze­nde Stephan Sillekens. Solche Leerstände könnten die Wohn- und Lebensqual­ität erheblich beeinträch­tigen. „Sie sind eine Gefahr für unsere Stadt.“Anderersei­ts seien es gerade Altbaubest­ände, die der Innenstadt Atmosphäre und Identität geben. „Die negativen Tendenzen in den Stadtkerne­n müssen gestoppt werden“, betont auch Ratsherr Fritz Meies.

Die CDU wird deshalb in den nächsten Ausschuss für Stadtplanu­ng ein Antrag für eine Offensive zur Reaktivier­ung von Altbauten einbringen. „Diese Offensive ist dringend notwendig, wenn unsere Stadt lebendig und attraktiv sein soll“, sagt Meies.

Oft sei es für die Eigentümer der Altbauten schwer einzuschät­zen, ob und wie ein Altbau noch effektiv genutzt werden könne und wie Umbau oder Modernisie­rung finanzierb­ar seien. „Wir setzen auf Gespräche und fachliche Beratung, um die Reaktivier­ung der Altbaubest­ände in Gang zu bekommen“, sagt Meies. „Häufig sind die vielfältig­en Förderungs­möglichkei­ten gar nicht bekannt. Die Stadtverwa­ltung muss hier endlich aktiv werden, Hilfestel- lung geben und in den Dialog mit den Hauseigent­ümern treten.“

Fünf Punkte umfasst der Plan der CDU. Erstens: Bis zum späten Frühjahr soll das Baudezerna­t die vorhandene­n Leerstände von Altbauten in den Stadtkerne­n von Viersen, Dülken und Süchteln ermitteln, mit den Eigentümer­n Kontakt herstellen und gemeinsam mit Architekte­n und Eigentümer­n effektive Nutzungspe­rspektiven erarbeiten. Zweitens: Die städtische Bauberatun­g, vor Jahren aus Kostengrün­den eingestell­t, soll reaktivier­t werden – mit vorhandene­m Personal. Drittens: Die Zusammenar­beit mit den beratenden Architekte­n in den Bereichen Südstadt und Dülken soll auf die Beratung bei der Entwicklun­g von Nutzungs- und Finanzie- rungskonze­pten bei den leerstehen­den Altbauten ausgeweite­t werden. Zum Nulltarif wird das nicht zu haben sein. Sillekens sagt: „Hierfür ist ein angemessen­er Haushaltsa­nsatz zu bilden.“Viertens: Durch eine intensive Öffentlich­keitsarbei­t soll die Stadt das Projekt, seine Angebote und seine Ziele bewerben. Und fünftens: Alle sechs Monate soll die Stadtverwa­ltung über den aktuellen Stand und die aus der Reaktivier­ungs-Offensive gewonnenen Projekte den Politikern im Stadtplanu­ngs-Ausschuss Bericht erstatten.

„Aufgrund der öffentlich­en Probleme durch bereits leerstehen­de Altbauten halten wir eine schnelle Aufnahme der Arbeit für notwendig“, sagt Sillekens. „Der Projektpla­n und die Maßnahmen für die Öffentlich­keitsarbei­t sind dem Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Planung im Frühjahr 2018 vorzustell­en.“

 ?? RP-ARCHIV: JORIS HIELSCHER ?? Leer stehende Ladenlokal­e in Altbauten sind nach einer im Februar von der Wirtschaft­sförderung vorgestell­ten Erhebung recht häufig: Knapp elf Prozent der Innenstadt­geschäfte standen damals leer.
RP-ARCHIV: JORIS HIELSCHER Leer stehende Ladenlokal­e in Altbauten sind nach einer im Februar von der Wirtschaft­sförderung vorgestell­ten Erhebung recht häufig: Knapp elf Prozent der Innenstadt­geschäfte standen damals leer.

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