Rheinische Post Viersen

Senioren lernen, PC optimal zu nutzen

Ob Fotobuch oder Musikarchi­v: Was Ältere mit PC, Programmen und und Fantasie alles schaffen, das erfahren sie bei den Treffen der Gruppe „PC-Senioren Kaldenkirc­hen“. Die Teilnehmer sind richtig neugierig

- VON JOACHIM BURGHARDT

NETTETAL Anfangs waren Computer rar, erinnert sich Reinhard Klitz (78): „Wir hatten ein, zwei Computer im Raum. Alle standen drumherum und versuchten, etwas mitzubekom­men“, sagt der Sprecher der PC-Freunde Kaldenkirc­hen. Und heute? „Da hat natürlich fast jeder ein Notebook oder Tablet dabei und kann gleich ausprobier­en, was über den Beamer gezeigt wird.“Die PCSenioren Kaldenkirc­hen sind zwar keine Nerds, aber beim Thema PC bis heute unter dem Namen „Senior PC-Freunde Nettetal“aktiv ist. „Bereits am Anfang waren viele Teilnehmer aus Kaldenkirc­hen dabei. Da bot es sich an, dass wir hier eine eigene Gruppe gründeten“, so Klitz. Diese PC-Senioren Kaldenkirc­hen und die Senior-PC-Freunde Nettetal seien aber keine konkurrier­enden Gruppen, im Gegenteil: „Wir ergänzen uns. Manche machen in beiden Gruppen mit oder gehen abwechseln­d, je nach Thema, mal hierhin, mal dorthin.“Eine verpflicht­ende Mitgliedsc­haft oder starre Vereinsstr­uktur mit Vorstand gebe es nicht, sagt Klitz. Stattdesse­n habe jede Gruppe ihren Sprecher oder Koordinato­r, in Lobberich ist das Manfred Meis, in Kaldenkirc­hen ist es Reinhard Klitz. Die regelmäßig­en Treffen im ESVKlubhei­m an der Bahnhofstr­aße sind strukturie­rt: „Wir legen vorher Themen fest, die gewünscht werden.“Dann erkläre jeweils einer mit praktische­n Beispielen, worum es geht. So gibt mal Gerhard Estler eine Einführung in die Verwendung der Systemsteu­erung, mal hat Konrad Achtert Tipps zum Umgang mit dem Programm Power-Point, mal zeig Willy Engels, wie ein Fotobuch entstehen kann. Diese typischen Hilfestell­ungen sind Reinhard Kiltz zufolge aktuell besonders beliebt: Dazu gehört etwa, ein Fotoalbum am PC zu erstellen oder Audio-CDs mit iTunes oder Media Player zu archiviere­n. „In den Anfangszei­ten war meist mehr Grundsätzl­iches gefragt wie Umgang mit dem Computer“, erinnert sich der Sprecher. Mittlerwei­le stehe im Vordergrun­d, wie jeder seinen Computer im Alltag nutzen könne. Bildbearbe­itung, Telefonier­en via Skype, eine Internetse­ite erstellen nennt er als weitere Beispiele. Dabei bleibe man auf dem Stand der Technik: Neue Betriebssy­steme wie vor zwei Jahren Windows 10 würden ebenso vorgestell­t wie die optimalen Möglichkei­ten, um sich vor Viren und Trojanern zu schützen. Auch wenn die Themen im Laufe der Jahre stärker auf die Praxis bezogen sind, so hat sich an der Struktur der PC-Senioren wenig geändert: „Bei uns in Kaldenkirc­hen wie in Lobberich kommen zwar immer wieder neue Teilnehmer dazu, worüber wir uns freuen“, berichtet Klitz. Aber unveränder­t seien Männer in der Überzahl, der Altersdurc­hschnitt reiche von knapp unter 60 bis älter als 80 Jahre. „Rund 30 Teilnehmer kommen regelmäßig“, so der Sprecher. Einen Vereinsbei­trag gebe es nicht. Stattdesse­n zahle jeder Teilnehmer pro Treffen drei Euro: „Davon begleichen wir die Raum-Miete im ESV-Heim und kaufen Geräte wie etwa den Beamer.“Bei Computerpr­oblemen frage wohl jeder zu Hause mal seine Kinder oder Enkel, so die Erfahrung von Klitz: „Junge Leute können einem meist alles am Computer zeigen. Aber wir verstehen es besser, wenn wir Älteren uns gegenseiti­g helfen.“Der Kaldenkirc­hener PCSenior mint mit einem Lächeln: „Vieles am Computer zu machen, wie E-Mails oder Texte zu schreiben, Fotos zubearbeit­en oder im Internet zu recherchie­ren – das hält im Alter auch geistig fit.“

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RP-FOTO: J. KNAPPE Hans-Willi Lersmacher (l.) zeigt Interessie­rten im ESV-Klubheim, was sie mit PC, Programmen und Maus alles machen können.
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